Freitag, 19. April 2024
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In der Wahlnacht: Trump-Fans lauern Schwulen auf, um ihn zu verprügeln

Zuvor sagten sie ihm und seinen Freunden: ‚Wir haben einen neuen Präsidenten, ihr verdammten Schwuchteln‘

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In den Vereinigten Staaten ist ein schwuler Mann nach dem Wahlsieg von Donald Trump von einigen seiner Fans angegriffen, verprügelt und schwer verletzt worden.

Der kanadische Filmproduzent Chris Ball war gerade mit Freunden in einer Bar im kalifornischen Santa Monica, als die Wahlergebnisse veröffentlicht wurden. Und je später der Abend wurde, umso aggressiver wurde die Stimmung in dem Lokal – unter Anhängern beider Kandidaten.

Zuerst im Lokal beschimpft, dann auf der Straße verprügelt

„Die Leute haben angefangen, mich von der Ferne homophob zu beschimpfen“, erinnert sich Ball gegenüber der kanadischen Zeitung „Metro“. „Gut, darüber habe ich mich geärgert, aber ich wollte sie nicht provozieren. Sie sagten Dinge wie: ‚Wir haben einen neuen Präsidenten, ihr verdammten Schwuchteln‘“, erinnert er sich.

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Und es blieb nicht bei Worten. Als Chris Ball die Bar alleine verließ, um nach Hause zu gehen, wurde er in einer Gasse plötzlich von einer Gruppe Männer umzingelt. Einer von ihnen zerschlug eine Flasche auf seinem Kopf.

In einer Lacke aus eigenem Blut wieder aufgewacht

Er fiel rücklings auf den Boden und kam auf dem Asphalt auf, wo er bewusstlos wurde. Als er wieder aufwachte, lag er in seinem eigenen Blut. „Als ich zu mir gekommen bin, erinnere ich mich, dass ich mir das Blut aus den Augen gewischt habe. Ich habe Freunde angerufen, sie haben mich abgeholt und direkt ins Krankenhaus gebracht.“

Dort musste die Kopfwunde mit fünf Stichen genäht werden. Nun ist er wieder auf dem Weg der Besserung. Noah Kentis, einer seiner Freunde, hat Bilder des blutüberströmten Opfers auf Facebook gepostet, wo sie mittlerweile mehr als 4.000 Mal gesehen wurden. „Es ist nicht Trump, den ich fürchte, es sind seine Fans, die schon gewalttätig werden, nur weil sie diese Energie von ihm bekommen. Ich hoffe nicht, dass unsere Zukunft wirklich so aussieht“, schrieb er.

Aggressive Atmosphäre könnte zu mehr Angriffen führen

Im Nachhinein glaubt der Filmproduzent nicht, dass er Opfer einer politischen Auseinandersetzung wurde – sondern eines Hassverbrechen, das sich durch die aufgeheizte Atmosphäre des Wahlabends entladen hat. Eine Gruppe von Betrunkenen, die Trumps Rhetorik verwenden, um einen Grund für eine Schlägerei zu finden.

Chris Ball fürchtet: In der aufgeheizten Atmosphäre, die derzeit in den USA herrscht, wird es solche Verbrechen künftig öfter geben.

Doch für sich selbst macht er klar: Seine Angreifer sind nicht repräsentativ für die Amerikaner – nicht einmal für alle Trump-Fans. „Ich bin guter Hoffnung. So werde ich damit umgehen. Ich lebe, es geht mir gut und bin noch immer sehr schwul“, sagt er mit einem Lächeln.

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