Donnerstag, 18. April 2024
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Öffnung der Ehe in Mexiko gescheitert

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Mexiko wird die Ehe nicht für schwule und lesbische Paare öffnen. Der entsprechende Ausschuss des Parlaments hat am Mittwoch eine entsprechende Initiative von Präsident Enrique Peña Nieto abgelehnt. Damit bleibt die Lage für homosexuelle Paare in Mexiko unübersichtlich. Acht Bundesstaaten haben die Ehe geöffnet, 21 erkennen homosexuelle Lebenspartnerschaften an und zwei Bundesstaaten erkennen gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht an.

Widerstand der Kirche gegen die Pläne des Präsidenten

Diesen Flickenteppich wollte Präsident Enrique Peña Nieto beenden, zumal der Oberste Gerichtshof beschlossen hatte, dass das Verbot der Ehe für homosexuelle Paare verfassungswidrig sei. Im Mai kündigte er an, Ehe und Adoption landesweit für schwule und lesbische Paare zu öffnen. Doch er hatte nicht mit dem Widerstand der Kirche gerechnet. Allein bei einer Massendemo im September haben sich über 80.000 Menschen in der Hauptstadt Mexiko-City versammelt, um gegen die Öffnung der Ehe zu protestieren.

Auch Papst Franziskus mischte sich in die Diskussion ein. In seinem Sonntagsgebet betonte der Pontifex, dass er die mexikanischen Geistlichen und Bürger unterstütze, die sich der Öffnung der Ehe in den Weg stellten. Er tue das „zugunsten der Familie und des Lebens, welche in diesen Zeiten eine besondere pastorale und kulturelle Aufmerksamkeit auf der ganzen Welt brauchen”, so Franziskus.

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Nach Ablehnung im Ausschuss ist das Gesetz gestorben

Davon ließ sich offenbar auch Peña Nietos Partei einschüchtern. Auch mit den Stimmen der Partido Revolucionario Institucional (Partei der Institutionalisierten Revolution, PRI) wurde der Gesetzesentwurf am Mittwoch im Ausschuss für Verfassungsfragen der Abgeordnetenkammer abgelehnt. Nun neun Abgeordnete stimmen für den Entwurf, 19 stimmten dagegen. Die Initiative zur Eheöffnung sei damit definitiv am Ende, hieß es in einem Statement des Ausschusses. Ein herber Rückschlag für die Pläne des Präsidenten.

Die Mexikaner dürften die Meinung von Kirche und Parlament allerdings nicht unbedingt teilen. Aktuellen Umfragen sprechen sich bis zu zwei Drittel der Wahlberechtigten dafür aus, die Ehe in Mexiko für Lesben und Schwule zu öffnen.

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