Freitag, 19. April 2024
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Sperma-Substanz ist gut fürs Herz

Spermidin scheint ein wahrer Jungbrunnen zu sein

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Spermidin, eine natürliche Substanz, die auch in Samenflüssigkeit vorkommt, kann auch die Herz-Kreislauf-Gesundheit verbessern. Das haben Forscher der Karl-Franzens-Universität Graz herausgefunden. Bereits 2009 wurde von den gleichen Forschern in Graz bereits der Beweis erbracht, dass Zellen durch Spermidin länger leben. Das berichtet science.ORF.at in einem aktuellen Artikel.

Spermidin: Gut für die Zellen und das Gehirn

Damals haben Frank Madeo und Tobias Eisenberg mit ihrem Team vom Institut für Molekulare Biowissenschaften an der Uni Graz erkannt, dass Spermidin die Autophagie, einen zellulären Reinigungsprozess im menschlichen Körper, ankurbeln kann. Dabei „fressen“ Körperzellen eigene fehlerhafte Bestandteile ab. Das erhält einerseits die reibungslose Funktion der Zelle und dient andererseits ihrer eigenen Energiegewinnung.

In Labortests konnten sie damit die Lebensdauer in einfachen Organismen wie Hefe, Fruchtfliegen und Fadenwürmern verlängern. Der Effekt könnte auch gegen Demenz helfen, wie die Grazer Forscher in Zusammenarbeit mit einem Berliner Wissenschaftler im Jahr 2013 durch Versuche an Fruchtfliegen herausgefunden haben.

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Substanz hilft auch gegen Bluthochdruck und stärkt das Herz

Nun haben die Grazer Forscher herausgefunden, dass dieser Effekt besonders auf das Herz zutrifft: In Forschungen, die Uni und Med-Uni Graz gemeinsam mit Kollegen aus Deutschland, Frankreich und den USA durchgeführt haben, fanden sie heraus, dass Mäuse im Durchschnitt länger leben, wenn sie mit Spermidin versetztes Trinkwasser bekommen. Das lag vor allem an einer Verbesserung der Herzfunktion älterer Mäuse.

Bei Ratten, die wegen einer salzreichen Diät an erhöhtem Blutdruck litten, bewirkte die Zugabe von Spermidin eine Senkung des Blutdrucks und eine Verbesserung der Herzfunktion. „In Tiermodellen hat Spermidin die Herzelastizität und diastolische Entspannung der linken Herzkammer erhöht, während die Verdickung der Herzwände abnahm. Das bedeutet: Der Herzmuskel kann sich zwischen den Schlägen besser entspannen und sich daher wieder mit mehr Blut füllen“, so Eisenberg gegenüber dem ORF. Nun wollen sie in kontrolliert klinischen Studien die Effekte am Menschen erheben.

Auch in zahlreichen Lebensmitteln enthalten

Trotzdem: Das Schlucken von Samenflüssigkeit wird nicht unbedingt empfohlen, da ein Risiko für eine Ansteckung mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten gegeben ist. Spermidin ist unter anderem auch in Weizenkeimen, Sojabohnen, Erbsen, manchen Käsesorten, Pilzen und Nüssen enthalten. Bereits 2009 hat sich das Team um Madeo und Eisenberg eine Methode patentieren lassen, Spermidin in Form einer Pille oder eines Getränks zu sich zu nehmen.

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