Donnerstag, 25. April 2024
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Italien: Pfarrer zahlte 50 Euro für Sex mit 15-Jährigem

Nun sitzen Don Felice, ein weiterer Kunde und der Zuhälter hinter Gittern

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Ein süditalienischer Priester soll sich an mindestens einem 15-jährigen Burschen vergangen haben. Zugeführt wurde ihm der Junge offenbarüber einen bulgarischen Vermittler. Das berichtet die italienische Tageszeitung „La Repubblica“. Nun klickten für den Geistlichen, den Zuhälter und einen weiteren Kunden die Handschellen. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Don Felice La Rosa war elf Jahre lang Priester in Zungri, einer 2000-Einwohner-Stadt in Kalabrien. Doch die Seelsorge dürfte ihn nicht mehr ausgefüllt haben. So soll der 41-jährige Geistliche den Ermittlungen zufolge Sex mit einem 15-Jährigen aus einer sozial schwachen Familie gehabt haben. Vermittelt soll den Kontakt ein bulgarischer Staatsbürger haben. Auch der Bursche ist ausländischer Staatsbürger.

Zuhälter wurde durch Zufall entlarvt

Die kalabrische Polizei wurde durch Zufall auf den Fall aufmerksam. In Zusammenhang mit einem Mordfall, der im Dezember letzten Jahres im nahen Vibo Valentia stattfand, hatten die Beamten Telefonate abgehört. Dabei kam das Gespräch auch auf die illegalen Geschäfte des Bulgaren.

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Es dürfte nicht der einzige Kontakt dieser Art gewesen sein. Wie die Tageszeitung „La Stampa“ berichtet, hörten die Beamten bei der Telefonüberwachung, wie sich der Zuhälter und der Pfarrer monatelang über gewisse Körpermerkmale und die „Leistungsfähigkeit“ der Jugendlichen unterhielten wie über die Daten eines Sportwagens. Mehrmals versuchten die Beamten, den Priester auf frischer Tat zu überführen – was ihnen bis jetzt nicht gelang.

Mehrere Kunden, mehrere Burschen?

Und Don Felice war nicht der einzige in diesem Eck Kalabriens, der offenbar eine Vorliebe für minderjährige Burschen hatte. Auch ein Pensionist aus der Region soll die Vermittlungstätigkeit des Bulgaren in Anspruch genommen haben. Am Mittwoch wurden alle drei Männer wegen Prostitution und Missbrauch von Minderjährigen festgenommen. Der Untersuchungsrichter hat die entsprechenden Haftbefehle verhängt.

Die Kunden sollen für sexuelle Leistungen des 15-Jährigen jeweils 50 Euro bezahlt haben, von denen der bulgarische Zuhälter 30 Euro behalten hat. Die Polizei vermutet aufgrund der Mitschnitte und weiterer Beweise, dass auch andere minderjährige Kinder auf diese Weise missbraucht wurden und ermittelt weiter.

Bischof suspendiert Priester noch am gleichen Tag

Der Vorgesetzte von Don Felice, Bischof Luigi Renzo, suspendierte den fehlgeleiteten Priester noch am Tag seiner Festnahme. Der Bischof der Diözese Mileto-Nicotera-Tropea veröffentlichte außerdem eine Erklärung, in der er sein Bedauern und „tiefen Schmerz“ über die mutmaßlichen Taten zum Ausdruck brachte.

Er kündigte an, zur Aufklärung aller Vorwürfe eng mit der Staatsanwaltschaft zusammenzuarbeiten und betonte, „volles Vertrauen in die Justiz“ zu haben. Die Gläubigen bat er um Gebete, in erster Linie für die missbrauchten Jugendlichen – aber auch für Don Felice.

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