Freitag, 19. April 2024
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[Video] Norbert Hofer: „Zum Schutz der Kinder“ Nein zur „Homo-Ehe“

Der FPÖ-Kandidat erweckt den Eindruck, dass Kinder bei Lesben und Schwulen nicht sicher seien

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Norbert Hofer, Kandidat der FPÖ für die Stichwahl des Bundespräsidenten am Sonntag, hat betont, gegen eine Öffnung der Ehe zu sein. In der Fernsehsendung „Café Puls“ beantwortete er gestern eine entsprechende Anfrage – nicht, ohne unterschwellig eine entsprechende Drohkulisse aufzubauen.

Ehe „zum Schutz der Kinder“ nur für Heterosexuelle

Ein Seher aus Tirol schrieb, er würde gerne von Norbert Hofer wissen, „warum er so gegen die Homo-Ehe ist. Hat nicht jeder das Recht auf die Ehe?“ Der freiheitliche Bundespräsidentschafts-Kandidat antwortete zunächst mit einer Worthülse: „Jeder soll leben, wie es für ihn passt.“

Doch dann macht Hofer klar: Er sein kein Freund der „Homo-Ehe“, weil „die Ehe eigentlich gedacht war als Institut für eine Beziehung, aus der Kinder hervorkommen können.“ Und er legt nach: „Zum Schutz der Kinder, das war der Sinn der Ehe.“ Zum Schluss wiederholt er: „Die Ehe ist gedacht zum Schutz der Kinder.“

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Ein rhetorischer Trick gegen sexuelle Minderheiten

Damit deutet Norbert Hofer zwischen den Zeilen an, dass Kinder ein heterosexuelles Elternpaar bräuchten, um geschützt zu sein. Ganz subtil erweckt er so den Eindruck, dass Kinder bei Lesben oder Schwulen nicht sicher seien – bei einigen Zusehern dürfte diese Wortwahl auch als Warnung von Kindesmissbrauch durch schwule Männer verstanden worden sein. Solche rhetorischen Kniffe, bei denen das Bild in den Köpfen der Zuhörer stärker ist als die reinen gesagten Worte, baut der FPÖ-Kandidat immer wieder geschickt in seine Reden und Antworten ein.

Die Eingetragene Partnerschaft halte er für „sinnvoll“ – obwohl das von ihm mitgeschriebene FPÖ-Parteiprogramm das Gegenteil behauptet. Dort heißt es wörtlich: „Ein eigenes Rechtsinstitut für gleichgeschlechtliche Beziehungen lehnen wir ab.“ Welche der beiden Aussagen für Norbert Hofer im Zweifelsfall bindend ist, ist unklar.

Verfassungsänderung, um Lesben und Schwulen ihre Rechte abzuerkennen?

Bereits in der ersten Runde des Wahlkampfs hat Norbert Hofer Stimmung gegen Regenbogenfamilien gemacht. In einer ORF-Diskussionssendung sagte er zu seiner damaligen Konkurrentin Irmgard Griss, er sei nicht dafür, dass gleichgeschlechtliche Pärchen Kinder adoptieren dürfen.

Die ehemalige Höchstrichterin erklärte Hofer daraufhin, dass der Verfassungsgerichtshof diese Frage bereits zugunsten der Regenbogenfamilien entschieden hat – und fragt ihn direkt: „Sind sie gegen die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs?“ Und Norbert Hofer schien wirklich ein Problem mit der Entscheidung der unabhängigen Höchstrichter zu haben. „Das entscheidet das Parlament!“, erwiderte er, fast trotzig.

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