Freitag, 19. April 2024
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Drei schwule Jugendliche in der U-Bahn angegriffen

Zunächst bepöbelt, und dann am hellichten Tag angegriffen

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In Berlin sind am Freitag drei schwule Jugendliche zunächst in der U-Bahn von vier Männern beschimpft und dann angegriffen worden. Das berichtet die Polizei der deutschen Bundeshauptstadt.

Es begann mit der Frage „Warum seid ihr schwul?“ in der U-Bahn

Demnach sind die drei Männer, zwei 19-Jährige und ein 24-Jähriger, gegen 12.30 Uhr mit einer U-Bahn der Linie U8 in Richtung Alexanderplatz unterwegs gewesen. Dort sind sie dann von vier Männern angesprochen worden. Einer der vier fragte sie „Warum seid ihr schwul?“, woraufhin der 24-Jährige antwortete, dass Homosexualität in Deutschland erlaubt sei.

Doch damit war die Sache für die vier Männer offenbar noch nicht erledigt. Sie haben die drei Schwulen weiter bedrängt. Als diese am Alexanderplatz aus der U-Bahn stiegen, baten sie das Quartett, sie in Ruhe zu lassen. Sie versuchten, den vier Männern aus dem Weg zu gehen.

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Vier Männer schlugen drei Schwulen ins Gesicht

Doch daraufhin wurden die vier Männer aggressiv. Sie schlugen den drei Burschen ins Gesicht. Zwei Mitarbeiterinnen der Berliner Verkehrsbetriebe BVG bemerkten den Angriff und trennten Angreifer und Opfer. Daraufhin flüchteten die Täter, die Angegriffenen klagten über Schmerzen im Gesicht. Sie erstatten Anzeige.

Etwa eine Stunde nach dem Angriff erkannten die Opfer am Alexanderplatz einen ihrer mutmaßlichen Angreifer wieder. Sie informierten die Polizei. Beamte einer Einsatzhundertschaft nahmen den Mann vorläufig fest. Es handelte sich dabei um einen 17-Jährigen. Er wurde nach der erkennungsdienstlichen Behandlung entlassen. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin hat die Ermittlungen übernommen.

In Berlin kommt es in letzter Zeit immer wieder zu Angriffen gegen Lesben und Schwule. Erst am 5. Dezember wurden zwei schwule Männer in der U8-Station Boddinstraße im Bezirk Neukölln beschimpft und verletzt worden. Ein Monat zuvor war ein 24-Jähriger während eines Streits angegriffen worden und erlitt dabei Verletzungen im Gesicht. Der aktuellen Kriminalstatistik zufolge wurden im 2015 über dreißig Prozent mehr homophobe Vorfälle der Polizei gemeldet als im Jahr zuvor.

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