Freitag, 29. März 2024
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Köln: Unregelmäßigkeiten bei CSD-Finanzen?

Turbulenzen bei den Veranstaltern der Cologne Pride

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Schwere Vorwürfe gibt es gegen den Vorstand des „Kölner Lesben- und Schwulentag“ (Klust), dem Organisator der „Cologne Pride“ und des CSD Köln. So soll es schwere finanzielle Unregelmäßigkeiten geben, berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (KStA). Deshalb gab es eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Vereins, bei dem 82 Teilnehmer anwesend waren.

Rücklagen vollständig aufgebraucht

Aktuellen Informationen zufolge sind 50.000 Euro, die dem Verein als Rücklage dienen sollten, vollständig aufgebraucht. Auch gibt es Zweifel daran, dass Sponsorengelder wirklich vollständig dem Klust zugute gekommen sind. Dem Vorstandsmitglied, das für die Finanzen alleinverantwortlich war, wurden mittlerweile sämtliche Bankvollmachten entzogen.

Das bestreitet der Betroffene gegenüber dem KStA. Er sei dem Verein „insbesondere aus gesundheitlichen Gründen“ in den letzten Monaten nicht zur Verfügung gestanden. „Insoweit war es erforderlich, dass dieser in die Lage versetzt wird, Bankgeschäfte in meiner Abwesenheit vorzunehmen“, erklärt er der Zeitung.

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Persönliche Vorteile bei der Buchung der Künstler?

Ein weiterer Vorwurf lautete, dass jenes Vorstandsmitglied, das für die CSD-Bühnen zuständig ist, persönliche Vorteile aus der Zusammenarbeit des Klust mit einer Werbeagentur ziehe. So soll er vereinzelt freiberuflich für die Agentur arbeiten, indem er für sie Künstler und Moderatoren buche. Die selbe Agentur wickelte im Auftrag des Klust bis 2015 die CSD-Auftritte für Großsponsoren ab. Daran haben Agentur und Verein verdient. Der Beschuldigte machte klar, dass dies vertraglich immer klar geregelt war – „Aber es stimmt, es hat Misswirtschaft gegeben“, zitiert ihn der KStA.

Die finanzielle Situation des Vereins sei ernst, aber nicht existenzgefährdend, heißt es aus dem Klust-Vorstand. Persönlich bereichert habe sich nach derzeitigem Kenntnisstand niemand.

Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Klust wurde dem Vorstand Zeit gegeben, die Vorkommnisse aufzuarbeiten. Dabei wird ihm ein Lenkungsteam zur Seite gestellt. Dieses besteht aus dem langjährigen Ex-Vorstand Markus Danuser, dem Szenegastronom Matthias Einig sowie Patrik Maas und Beate Killing von den Geschäftsführungen der Aids-Hilfen NRW und Köln. Die ordentliche Mitgliederversammlung, die für den 19. Jänner geplant war und bei der ein neuer Vorstand gewählt werden sollte, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.

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