Mittwoch, 24. April 2024
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Wieder homophober Grafitti-Anschlag auf Türkis Rosa Lila Villa

Bereits zum dritten Mal beschmierten serbische Nationalisten die Fassade

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Die „Türkis Rosa Lila Villa“ wurde erneut zum Ziel homophober Schmierereien: Wie bereits im September 2014 und im Oktober 2015 dürften sich serbische Nationalisten an der Wand des Hauses an der Linken Wienzeile verewigt haben. Das berichtet die Wiener „Bezirkszeitung“ (bz), ein Vertreter der Villa hat den Vorfall mittlerweile GGG.at gegenüber bestätigt.

Wie erst jetzt bekannt wurde, ist in der Nacht auf den 29. Dezember der serbische Aufruf „Ubij Pedera“, auf Deutsch „Tötet Schwule“, an die Hausmauer gesprayt worden. Zusätzlich hat der Unbekannte das von serbischen Nationalisten verwendete Tschetnik-Zeichen, ein Kreuz mit vier kyrillischen „S“, an die Mauer gesprüht. Entdeckt wurde die Schmiererei gegen drei Uhr früh von einer Bewohnerin des Hauses, die aus Angst anonym bleiben möchte. Sie dokumentierte den Angriff auch mit Fotos.

Rote Farbe, „Tötet Schwule“: Dritter Anschlag mit der gleichen Handschrift

Es ist nicht das erste Mal, dass die „Türkis Rosa Lila Villa“ derartig besprüht wird: Im September 2014 landete zum ersten Mal ein derartiger Aufruf auf der Wand des Gebäudes. Damals wurde neben dem Aufruf „Tötet Schwule“ auch ein Fadenkreuz mit roter Farbe an die Mauer der Villa gesprüht. Im Oktober 2015 wurde das Zentrum für Lesben, Schwule und Transpersonen erneut beschmiert: Wieder mit roter Farbe, wieder der Aufruf „Tötet Schwule“, diesmal mit dem Tschetnik-Zeichen.

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Da sich der Vorfall nun zum dritten Mal wiederholt hat, verzichtet die „Türkis Rosa Lila Villa“ dieses Mal auf eine Anzeige – dies habe schon in den vorherigen Fällen keine Konsequenzen gehabt. Stattdessen gingen die Bewohner kreativ mit den Beschädigungen der Fassade um: Sie wurden mit buntem Klebeband unkenntlich gemacht. „Wir haben es nicht ganz verschwinden lassen, denn die Menschen sollen sehen, welche Angriffe hier passieren“, so die Hausbewohnerin.

Bezirksvorsteher beschwört „Regenbogenherz“, doch Bewohner werden fast täglich beschimpft

Verurteilt wurde der Anschlag mittlerweile von Markus Rumelhart, dem offen schwulen Bezirksvorsteher von Mariahilf. „Gewalt oder Mordaufrufe haben in Wien keinen Platz – schon garnicht im ‚Regenbogenherz Mariahilf‘. In unserer Stadt leben unterschiedlichste Menschen friedlich zusammen.“, schreibt der SPÖ-Politiker auf Facebook.

Doch so ganz scheint sich das noch nicht an alle Menschen im Bezirk herumgesprochen zu haben. Durch ihre Größe und Lage ist die „Türkis Rosa Lila Villa“ das wohl sichtbarste Zeichen der LGBT-Szene in Wien. Das macht sie immer wieder zu Angriffspunkten: Jede Woche mehrmals werden Menschen, die aus dem Haus kommen, beschimpft. „Es passiert auch regelmäßig, dass die Tür aufgerissen wird und homophobe Beschimpfungen hereingerufen werden“, so die Bewohnerin zur „bz“.

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