
Heute entscheidet die Kirche von England über ihre Position zur Ehe von schwulen und lesbischen Paaren. Die Synode, das Kirchenparlament aus Bischöfen, Priestern und Laien, stimmt über eine Stellungnahme der Bischöfe ab, die gleichgeschlechtliche Ehen ablehnt.
Kein Homo-Sex für Geistliche, keine Trauung für Homo-Paare
Der Stellungnahme zufolge sollen schwule und lesbische Geistliche weiterhin im Zölibat leben, die Trauung von schwulen und lesbischen Paaren soll verboten bleiben. Doch es gibt Widerstand: In einem offenen Brief fordern 14 emeritierte Bischöfe der englischen Anglikaner ein Umdenken. Das berichten britische Medien.
Die ehemaligen Bischöfe rufen die Kirche von England auf, stärker auf homo- und bisexuelle Menschen zuzugehen. Die Bibel sollte stärker inklusiv interpretiert werden, also auch freundlicher gegenüber sexuellen Minderheiten. Allerdings sind sich die Geistlichen bewusst, dass ein schneller Kurswechsel in der anglikanischen Kirche aufgrund der tiefen Meinungsverschiedenheiten zu diesem Thema unrealistisch sei.
Den Bischöfen ist der Friede auf der Synode wichtiger als eine ehrliche Diskussion
Peter Selby, ehemaliger Bischof von Worcester und einer der Unterzeichner des Briefs, kritisiert auch einen anderen Punkt: So gehe die offizielle Stellungnahme der Bischöfe, über die bei der Synode abgestimmt wird, nicht darauf ein, dass es unterschiedliche Sichtweisen gebe. Stattdessen versuche die Kirche von England, jeden Konflikt zu vermeiden, sagte Selby dem „Guardian“.
Simon Sarmiento, Sprecher der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender in der anglikanischen Kirche, empfahl den Mitgliedern der Synode im „Telegraph“, die Stellungnahme der Bischöfe abzulehnen. Dies wäre ein wichtiger Schritt für die Rechte sexueller Minderheiten in der Kirche von England, so Sarmiento.