Viele Menschen in aller Welt sind bestürzt über die Vorgänge in Tschetschenien: Schon seit Ende letzten Jahres werden dort Medienberichten zufolge schwule Männer systematisch verschleppt und gefoltert. Einige von ihnen haben diese Tortur nicht überlebt, andere wurden wegen ihrer Homosexualität von ihrer eigenen Familie umgebracht, nachdem sie wieder freigelassen wurden.
Und so fragen sich auch in Österreich, Deutschland und der Schweiz viele Menschen, was sie gegen dieses Verbrechen an der Menschlichkeit machen können. Wir haben deshalb einige Möglichkeiten zusammengefasst.
Petitionen unterzeichnen
Viele LGBT-Organisationen haben im Internet Petitionen gestartet: Sie rufen die russische oder tschetschenische Regierung auf, die Verschleppungen schwuler Männer zu beenden und die Vorgänge in Tschetschenien zu untersuchen. Diese Petitionen zu unterschreiben ist ein wichtiger erster Schritt, um Öffentlichkeit zu erzeugen und Druck auf die betroffenen Politiker aufzubauen.
Geld spenden
Das russische LGBT-Network hilft derzeit dutzenden schwulen Männern, Tschetschenien zu verlassen. Die Männer werden in Notunterkünften in anderen russischen Städten untergebracht. Um die Rettung und die Notunterkünfte zu finanzieren, benötigt das LGBT-Network dringend Geld. In Österreich hilft Queerbase LGBT-Flüchtlingen, auch aus Tschetschenien.
- Spendenmöglichkeiten für das Russian LGBT-Network: https://www.lgbtnet.org/en/endonate
- Spenden an das Russian LGBT-Network über die deutsche Aktivistengruppe „Enough is Enough“: https://altruja.de/neues-spendenformular-3475/spende
- Spendenmöglichkeit für Queerbase: Kennwort: chechnya100 IBAN: AT181400003010980720 BIC: BAWAATWW
Die russische Botschaft kontaktieren
Mit Briefen an die russische Botschaft oder konsularische Vertretungen kann ebenfalls Druck erzeugt werden, die Vorfälle in Tschetschenien aufzuklären und zu beenden. Auch Anrufe, Facebook-Postings oder Tweets helfen hier. Bleibe dabei immer höflich.
- Russische Botschaft in Österreich: Reisnerstrasse 45-47, 1030 Wien, E-Mail: info@rusemb.at, Facebook: /RusBotschaftWien Twitter: @RusBotWien
- Russisches Generalkonsulat in Salzburg: Bürglsteinstraße 2, 5020 Salzburg, E-Mail: ruskonsul.salzburg@mid.ru, Twitter: @RusConsSalzburg
- Russische Botschaft in Deutschland: Unter den Linden 63-65, 10117 Berlin, E-Mail: info@russische-botschaft.de, Facebook: /RusBotschaft, Twitter: @RusBotschaft
- Russisches Generalkonsulat in Bonn: Waldstr. 42, 53177 Bonn, E-Mail: info@ruskonsulatbonn.de
- Russisches Generalkonsulat in Hamburg: Am Feenteich 20, 22085 Hamburg, E-Mail: hamburg@mid.ru
- Russisches Generalkonsulat in Leipzig: Turmgutstr. 1, 04155 Leipzig, E-Mail: leipzig@mid.ru
- Russisches Generalkonsulat in München: Maria-Theresia-Straße 17, 81675 München, E-Mail: gkmuenchen@mid.ru
- Russisches Generalkonsulat in Frankfurt am Main: Eschenheimer Anlage 33/34, 60318 Frankfurt am Main, E-Mail: spravkafrankfurt@mid.ru
- Russische Botschaft in der Schweiz: Brunnadernrain 37, 3006 Bern, E-Mail: rusbotschaft@bluewin.ch
- Russisches Generalkonsulat in Genf: Rue Schaub 24, 1202 Geneve, E-Mail: consulat.russie@bluewin.ch
Heimische Politiker kontaktieren
Auch hier geht es darum, den internationalen Druck zu erhöhen. Wenn die europäischen Außenminister Russland zeigen, dass diese Praktiken nicht geduldet werden, kann es diesen Druck wieder an Tschetschenien weitergeben. Schreib einen Brief, eine E-Mail, einen Facebook-Kommentar oder Tweet, um zu zeigen, dass die Stimme der LGBT-Community nicht schweigen wird.
- Österreich: Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres, Minoritenplatz 8, 1010 Wien, E-Mail: post@bmeia.gv.at, Facebook: /Aussenministerium, Twitter: @MFA_Austria
- Deutschland: Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, 10117 Berlin, E-Mail: poststelle@auswaertiges-amt.de, Facebook: /AuswaertigesAmt, Twitter: @AuswaertigesAmt
- Schweiz: Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten, Bundeshaus West, 3003 Bern, E-Mail: helpline@eda.admin.ch
Und weil geflüchtete Tschetschenen in ihrer Heimat nicht sicher sind, brauchen sie auch in Drittländern wie Österreich, Deutschland oder der Schweiz Asyl. Hier ist es wichtig, dass sich die Länder bereit erklären, diese Flüchtlinge aufzunehmen, Im Aufnahmeverfahren sollten sie möglichst von anderen Tschetschenen getrennt sein, damit ihnen von diesen keine Gefahr droht. Wende Dich mit dieser Bitte an Dein Innenministerium.
- Österreich: Bundesministerium für Inneres, Herrengasse 7, 1010 Wien, E-Mail: post@bmi.gv.at, Facebook: /BundesministeriumFuerInneres, Twitter: @bmi_oe
- Deutschland: Bundesministerium des Inneren, Alt-Moabit 140, 10557 Berlin, E-Mail: poststelle@bmi.bund.de, Twitter: @BMI_Bund
- Schweiz: Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement, Bundeshaus West,
3003 Bern, Telefon: +41 58 462 21 11
Bleibe informiert und teile die Meldungen
Je mehr Menschen wissen, was schwulen Männern und anderen sexuellen Minderheiten in Tschetschenien passiert, umso größer wird der Druck, dagegen zu handeln. Wenn Du einen interessanten Artikel liest, teile ihn in Deinen Sozialen Netzwerken – am Besten mit dem Hashtag „#chechnya100“.
Gehe auf Demonstrationen und Solidaritätsmärsche
In ganz Europa finden Veranstaltungen statt, bei denen Du Deine Solidarität mit den verfolgten Menschen in Tschetschenien zeigen kannst. In Wien findet beispielsweise am morgigen Freitag ein Solidaritätsmarsch statt. Er beginnt um 17.00 Uhr bei der Staatsoper, von dort ziehen die Aktivisten zum Parlament. Dort findet die Abschluss-Kundgebung statt.
Weitere Veranstaltungen findest Du beispielsweise auf der Facebook-Seite von #chechnya100 (https://www.facebook.com/Chechnya100/) Denn zusammen sind wir stärker und unsere Stimme wird gehört.