Donnerstag, 18. April 2024
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HIV: US-Forscher heilen Mäuse mit „Gen-Schere“

Nun sollen Versuche an Primaten testen, wie effektiv dieses Verfahren wirklich ist

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US-Forschern könnte ein weiterer wichtiger Meilenstein im Kampf gegen HIV gelungen sein. Mit einer „DNA-Schere“ ist es einer Gruppe von Wissenschaftlern aus Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania gelungen, das Erbgut von HIV-1-Viren präzise aus den Zellen lebender Mäuse zu schneiden und die Tiere so HIV-frei zu machen.

Passgenaue „Scheren“ schneiden das HIV-Erbgut aus den Zellen

Dafür haben sie sich der CRISPR/Cas9-Technik bedient. Dabei werden Proteine als passgenaue „Scheren“ für die DNA einer Zelle eingesetzt. Wissenschaftler können dann ein bestimmtes Gen oder eine Gensequenz auswählen und Elemente ausschneiden oder einfügen.

Und das funktioniert auch im Kampf gegen HIV: Den Wissenschaftlern ist es zum ersten Mal gelungen, mit nur einer einzigen Behandlung die Mäsuse vollständig von ihrer HIV-Infektion zu heilen. In den Organen und dem Gewebe der Tiere konnte der Virus nicht mehr nachgewiesen werden.

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Letztes Jahr gelang der Versuch im Reagenzglas

Bereits vor einem Jahr ist es Forschern aus Philadelphia gelungen, im Laborversuch mit diesem Verfahren den HI-Virus aus der DNA einer menschlichen T-Zelle zu entfernen. Die Zellen waren dann auch gegen eine neuerliche Infektion immun.

Gegenüber der derzeitigen Behandlung einer HIV-Infektion durch antiretrovirale Medikamente hat die „DNA-Schere“ den Vorteil, dass die lebenslange Einnahme von Medikamenten mit teils starken Nebenwirkungen wegfällt.

Jahrelange Versuche sollen nun testen, wie effektiv die Methode ist

Bis die Technik auch zur Behandlung von Menschen eingesetzt werden kann, wird noch viel Zeit vergehen. Mit dem Versuch an den Mäusen wollten die Wissenschaftler eher wissen, ob die Ergebnisse aus dem letzten Jahr auch in der Praxis das halten, was sie im Labor versprachen.

„Die nächste Stufe wäre es, die Studie mit Primaten zu wiederholen, einem passenderen Tier, in dem eine HIV-Infektion auch zu einem Ausbruch der Krankheit führt, um wirklich zu nachzuweisen, ob die HIV-1 DNA in latent infizierten T-Zellen und anderen Verstecken, inklusive Gehirnzellen, wirklich entfernt wurde“, so Kamel Khalili, einer der Studienautoren. Und er gibt die Stoßrichtung vor: „Unser mögliches Ziel ist ein klinischer Versuch mit menschlichen Patienten.“

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