Samstag, 20. April 2024
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Fast jeder dritte Schwule in Frankreich will Marine Le Pen wählen

Besonders unter Jungen ist die Rechtspopulistin besonders beliebt

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Am Sonntag findet das mit Spannung erwartete Finale der französischen Präsidentschaftswahl statt. Meinungsforscher sind sich einig, dass die rechtspopulistische Kandidatin Marine Le Pen gegen den linksliberalen Emmanuel Macron nur wenige Chancen hat. Unterstützung für Le Pen kommt auch aus einer Ecke, die man nicht erwartet: Einer nicht repräsentativen Umfrage der in Frankreich beliebten Dating-App „Hornet“ zufolge wollen gut ein Drittel der schwulen Männer die Rechtspopulistin wählen.

Auch, wenn die die Ehe-Öffnung rückgängig machen möchte: Ängste und Ärger motivieren zur Wahl

Und das, obwohl das Programm von Le Pen alles andere als LGBT-freundlich ist: In ihrem Wahlprogramm hat sie angekündigt, die Öffnung der Ehe und der Adoption wieder rückgängig zu machen, falls sie französische Präsidentin werden sollte. Stattdessen sollte es eine „aufgewertete“ Eingetragene Partnerschaft geben. Außerdem möchte sie die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung für lesbische Paare verbieten.

Doch offenbar springen auch schwule Männer auf die Angstmache von Islamismus auf. Bei der Umfrage von „Hornet“, an der mehr als 5000 schwule und bisexuelle Franzosen teilnahmen, gaben 63,5 Prozent an, am Sonntag für Emanuel Macron stimmen zu wollen, 36,5 Prozent wollen ihre Stimme Marine Le Pen geben. Und besonders jüngere Männer scheinen keine Berührungsängste mit den Rechtspopulisten und ihrer Angstmache zu haben.

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Besonders bei jungen Schwulen in Frankreich ist LePen beliebt

In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen kommt Le Pen sogar auf 43,5 Prozent der Stimmen. Die Zustimmung für die Rechtspopulistin nimmt dann mit zunehmendem Alter der Befragten deutlich ab. Bei den Über-50-Jährigen wollen nur mehr 20 Prozent der befragten Schwulen und Bisexuellen für sie stimmen.

„Bei älteren Wählern können sich die Befragten an die Front National erinnern, bevor sie Marine Le Pen 2010 übernommen hatte und seither versucht, die rechtsextreme Partei zu entdämonisieren. Sie könnten sich an die homophoben und positivenfeindlichen Bemerkungen ihres Vaters Jean-Marie Le Pen erinnern. Zum Beispiel hat er in den 1980er-Jahren gefordert, dass alle Menschen mit HIV eingesperrt werden sollten“, interpretiert „Hornet“ die Daten.

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„Hornet“ wollte von den Befragten auch wissen, wen sie im ersten Wahlgang gewählt haben: Hier kam Emmanuel Macron, der die Rechte sexueller Minderheiten unterstützt, auf 40 Prozent der Stimmen. Das lag über seinem Ergebnis in der ersten Runde, hier bekam er 24,01 Prozent der Stimmen. Platz zwei errang auch hier Marine Le Pen, die 21,5 Prozent entsprechen auch ihrem Abschneiden im ersten Wahlgang. Mit 21,2 Prozent ist ihr bei den schwulen und bisexuellen Wählern aber der Linkskandidat Jean-Luc Mélenchon auf den Fersen. Keine große Rolle in dieser Wählergruppe spielen der Sozialist Benoit Hamon und der ehemalige Favorit François Fillon.

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