Freitag, 19. April 2024
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Oregon führt geschlechtsneutrale Führerscheine ein

Nun gibt es zum ersten Mal in den USA ein Dokument, auf dem das Geschlecht auch "X" sein kann

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Normalerweise ist das Verkehrsamt nicht gerade der Ort, zu dem man besonders gerne geht. Doch im US-Bundesstaat Oregon könnten sich ab 3. Juli längere Schlangen bilden als sonst. Denn ab dann gibt es neue Führerscheine mit mehr als zwei Möglichkeiten, sein Geschlecht zu definieren.

Neben „M“ und „F“ kann man künftig auch „X“ auswählen

Wer sich nicht als männlich („M“) oder weiblich („F“) definiert, kann dann mit „X“ eine dritte Option wählen. Wie der US-Nachrichtensender CNN berichtet, ist Oregon damit der erste Bundesstaat der Vereinigten Staaten, der diese Möglichkeit auf amtlichen Ausweisen zulässt. Ganz freiwillig geschieht das nicht: Im letzten Sommer hat ein Bezirksgericht bestätigt, dass die Armeeveteranin Jamie Shupe ihr Geschlecht von „weiblich“ auf „nicht-binär“ ändern durfte.

„Unseres Wissens nach hat ein Gericht zum ersten Mal eine Namensänderung zu etwas anderem außer männlich oder weiblich angeordnet“, erklärt David House, der Sprecher des Verkehrsministeriums von Oregon. „Wir konnten das zu dieser Zeit nicht umsetzen, also haben wir uns unsere Richtlinien angesehen und geprüft, ob wir eine Änderung der Richtlinien oder der Gesetze brauchen.“ Und wie die Experten im Ministerium herausgefunden hatten, reichte eine Änderung der Richtlinien.

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Lob von Menschenrechtsorganisationen und Betroffenen

„Es ist aufregend zu sehen, wie das Kraftfahrzeugamt von Oregon diese Änderung umsetzt“, freut sich Nancy Haque von der Bürgerrechtsgruppe „Basic Rights Oregon“ in einer Stellungnahme. „Wir wissen, dass das Geschlecht ein Spektrum ist und sich einige Menschen nicht als männlich oder weiblich identifizieren.“ Nachdem das Geschlecht in vielen Bereichen des Lebens eine Rolle spiele, sei es wichtig, dass Führerscheine und andere Ausweise solche Menschen anerkennen. „Barrieren für Menschen abzubauen ist elementar, um allen zu helfen, ein gesundes und produktives Leben zu führen.“

Im Vorfeld der Änderung hat die zuständige Abteilung öffentliche Hearings abgehalten – und die Kommentare waren „überwältigend positiv“, erinnert sich Abteilungsleiter Tom McClellan. „Von den 83 Kommentaren, die schriftlich und mündlich eingegangen waren, haben nur zwölf die Richtlinie abgelehnt. Die meisten von den zwölf Stellungnahmen waren Dinge wie ‚Das ist lächerlich‘, ‚krank‘ oder ‚Political Correctness dreht gerade durch‘.“

Das entsprechende Gremium, die Oregon Transportation Commission, hat die Einführung eines dritten Geschlechts einstimmig beschlossen. Dieser Beschluss tritt am 3. Juli in Kraft.

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