
In Deutschland soll das Blutspendeverbot für schwule Männer nun gelockert werden. Ein Student der Universität Hannover möchte nun im Rahmen einer Hausarbeit herausfinden, ob diese Position in der Bevölkerung mehrheitsfähig ist – und hat dazu eine Umfrage gestartet.
Andere europäische Länder haben ihre Praxis bereits angepasst
Das Verbot für Männer, die auch nur einmal Sex mit Männern hatten, Blut zu spenden ist ein Relikt aus der Zeit der „Aids-Panik“ Ende der 1980er-Jahre. Viele Länder haben diese Praxis mittlerweile überdacht. So gelten in der Schweiz seit einem Monat neue Regeln – nach einem Jahr Enthaltsamkeit dürfen Männer, die Sex mit Männern haben, Blut spenden.
Ähnliche Regelungen gibt es bereits in Belgien, Irland, Frankreich oder den Niederlanden. Auch in Deutschland sollen schwule und bisexuelle Männer künftig Blut spenden können, wenn sie ein Jahr lang enthaltsam gelebt haben. Deutsche Aids-Hilfe und der Lesben- und Schwulenverband kritisieren diesen Zeitraum als zu lange.
Aber wie sieht das die deutsche Bevölkerung? Das möchte Jan Mantlik, Student an der Universität Hannover, wissen. Im Rahmen einer Hausarbeit in Biologie möchte er herausfinden, ob das Blutspendeverbot für schwule Männer in der Gesellschaft bestätigt oder eher abgelehnt wird.
Der Fragenbogen ist komplett anonym, er dient nur zur Verwendung für die Hausarbeit des engagierten Studenten. Das Ergebnis der Umfrage und die Meinung der einzelnen deutschen Blutspendedienste sollen dann zu einem Fazit zusammengezogen werden. Daraus könnten sich dann neue Fragen ergeben, ob die derzeitige Lage gesellschaftlich noch haltbar ist.