Donnerstag, 28. März 2024
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Kanada: Dritte Geschlechts-Option auf allen Dokumenten

Schon ab Ende des Monats sollen Betroffene sich nicht mehr zwischen "männlich" und "weiblich" entscheiden müssen

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Es ist eine gute Nachricht für Transgender-Personen, Intersexuelle und alle, auf die Bezeichnungen wie „männlich“ oder „weiblich“ nicht zutreffen. In Kanada wird es bereits ab nächster Woche Dokumente geben, die eine dritte Geschlechtsoption zulassen. Das hat die Regierung gestern bekannt gegeben.

„M“ für „männlich“, „F“ für „weiblich“ oder „X“ für „nicht spezifiziert“

So soll es als Option für das Geschlecht statt den bisherigen „M“ für männlich und „F“ für weiblich in den Papieren auch ein „X“ für „nicht spezifiziert“ geben. Betroffene sollen so Dokumente erhalten, die ihrer „sexuellen Identität besser entsprechen“, erhofft sich die kanadische Regierung.

„Alle Kanadier sollen sich mit ihrer sexuellen Identität wohl fühlen und das Geschlecht angeben, mit dem sie sich am wohlsten fühlen“, so Ahmed Hussen, zuständiger Minister für Immigration, Flüchtlinge und Staatsbürgerschaft, anlässlich der Ankündigung.

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Und er erklärte weiter: „Mit der Einführung der ‚X‘-Geschlechtsbezeichnung in den vom Staat herausgegebenen Dokumenten machen wir einen wichtigen Schritt, um die Gleichberechtigung aller Kanadier zu fördern – ungeachtet ihrer geschlechtsspezifischen Identität.“

Bereits nächste Woche gibt es eine vorläufige Möglichkeit für Betroffene, das „X“ einzutragen

Jetzt soll es schnell gehen: Bereits ab dem 31. August wird die zuständige Behörde eine vorläufige Möglichkeit anbieten, mit der Bürger angeben können, dass ihr Geschlecht unspezifisch ist. Diese gilt, bis die Regierung auch technisch Dokumente drucken kann, die statt einem „M“ oder „F“ ein „X“ enthalten.

Mit der Einführung der dritten Geschlechtsoption löst der kanadische Premierminister Justin Trudeau ein Versprechen ein. Er erklärte bereits im Mai, dass die Regierung daran arbeite, bei der Geschlechtsbezeichnung auf Dokumenten eine „dritte Box“ neben männlich und weiblich einzuführen.

Entsprechende Forderungen der LGBTI-Community gab es in dem nordamerikanischen Staat schon länger. Dem entsprechend gibt es positive Reaktionen auf die Ankündigung. „Ich bin aufgeregt. Es ist ein Schritt vorwärts für unsere Gesellschaft. Es ist Fortschritt“, erklärte Trans-Frau Laura Budd dem kanadischen Sender CBC.

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