Mittwoch, 24. April 2024
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Bischof Küng: Ehe-Öffnung „kurzsichtig mit Blick auf die gesellschaftliche Entwicklung“

Der österreichische Familienbischof ist entsetzt, „wie schnell in Deutschland die Ehe aufgegeben wurde“

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Klaus Küng, konservativer Diözesanbischof von St. Pölten, warnt vor einer Öffnung der Ehe in Österreich. In einem Interview mit der katholischen Zeitung Die Tagespost kritisiert er auch CDU und CSU wegen ihrer Haltung zu dem Thema.

Katholische Familie ist out, weil „manche Kräfte Lobby-Arbeit“ geleistet hätten – „auch mit Einschüchterung“

Auf die Frage, warum die Kirche ihr Ehe- und Familienideal „nicht mehr mehrheitsfähig machen“ könne und die Hälfte der österreichischen Parlamentsparteien für eine Ehe-Öffnung sei, antwortet der 77-Jährige, „manche Kräfte“ hätten „ganz gewaltige Lobby-Arbeit geleistet, auch mit Methoden der Einschüchterung“. Beweise dafür bleibt der römisch-katholische Bischof schuldig.

Über die Öffnung der Ehe im deutschen Bundestag meint Küng, der innerhalb der österreichischen Bischofskonferenz auch für Familien zuständig ist, es habe ihn verwundert, „wie schnell in Deutschland die Ehe aufgegeben wurde“. Er halte das „für ganz kurzsichtig mit Blick auf die gesellschaftliche Entwicklung“.

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Ehe für Lesben und Schwule „Trend“ – so wie „salafistische Vielweiberei“ oder „sukzessive Polygamie“

Die Öffnung der Ehe für schwule und lesbische Paare nennt Küng einen „Trend“, der „in den letzten Jahren unglaublich schnell angewachsen“ ist – so wie auch „salafistische Vielweiberei“ oder „sukzessive Polygamie“, die Interviewer Stephan Baier als weitere – gleichwertige – Beispiele nennt.

Dagegen empfiehlt der 77-Jährige – wenig überraschend – den Glauben. Dieser wäre „eine riesige Ressource, um den Weg zu einer dauerhaften Beziehung zwischen Mann und Frau zu finden und Kindern eine Heimat zu geben“, ist Bischof Küng in dem Interview überzeugt.

Kritik übt der St. Pöltner Diözesanbischof an den Medien. „Fast 70 Prozent der Familien mit Kindern im Haushalt sind Ehepaare, aber wenn man die Berichterstattungen anschaut, glaubt man, das ist ein Minderheitenprogramm“, tadelt er die Berichterstattung.

Das Standesamt für schwule und lesbische Paare ist für Klaus Küng ein „irreführendes Zeichen“

Es ist nicht das erste Mal, dass Klaus Küng seine Kritik an gleichgeschlechtlichen Paaren offen äußert. Anlässlich der Einführung von Eingetragenen Partnerschaften in Österreich bezeichnete er im Juni 2008 gegenüber der Tageszeitung Die Presse, das Ja-Wort vor dem Standesamt nach ÖVP-Diktion als „irreführendes Zeichen“.

Die Familie erfülle für die Gesellschaft wichtige Aufgaben, „die ein homosexuelles Paar nicht erbringen kann“, so der St. Pöltner Bischof damals. Würde einer homosexuellen Partnerschaft die gleiche Rechtsstellung wie einer Ehe eingeräumt, käme dies einer „Bagatellisierung der Ehe“ gleich, so Küng.

Zwei Jahre später warnte Küng – ebenfalls in einem Interview mit der Tagespostvor „homosexuellen Netzweken“, die „ein Kloster oder eine Diözese sogar existenziell bedrohen“ könnten. Denn dort bilde sich eine Atmosphäre, „die ganz bestimmte Personen anzieht, andere dagegen abstößt – zum großen Schaden der Seelsorge“, erklärte der Bischof damals.

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