Freitag, 19. April 2024
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Alice Weidel und David Berger: Homosexuelle zu Homophoben des Jahres gewählt

Initiative „Enough is Enough – Open your mouth“ ließ ihre Unterstützer abstimmen - mit einem ungewöhnlichen Ergebnis

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In Deutschland hat die ehrenamtliche Initiative „Enough is Enough – Open your mouth“  (EiE) auch dieses Jahr ihre Anhänger wieder „Miss Homophobia“ und „Mister Homophobia“ wählen lassen. Und die heurigen Gewinner sind selbst homosexuell: Alice Weidel, Co-Vorsitzende der rechtspopulistischen „Alternative für Deutschland“ (AfD) sowie der fundamentalkonservative Theologe und Publizist David Berger dürfen sich über den zweifelhaften „Titel der Schande“ freuen.

Umstrittener Publizist und Theologe David Berger bekommt mehr als 30 Prozent der Stimmen

Ins Finale kamen neben Alice Weidel und David Berger auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, die AfD-Politiker Beatrix von Storch und Alexander Gauland sowie „Demo für alle“-Organisatorin Hedwig von Beverfoerde, die bereits 2015 und 2016 „Miss Homophobia“ geworden war.

Bei der finalen Abstimmung, an der fast 10.000 Personen teilnahmen, gewann schließlich Berger mit 31,66 Prozent der abgegebenen Stimmen. Allerdings hatte der ehemalige Vatikan-Funktionär auch in seinen sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, ihn zu wählen. Auf Platz 2 landete Weidel mit 19,8 Prozent.

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Mit 15,2 Prozent landete Vorjahressiegerin Hedwig von Beverfoerde auf dem dritten Platz. 13,9 Prozent aller Stimmen bekam die Bundeskanzlerin, Beatrix von Storch noch 9,92 Prozent und Alexander Gauland 9,43 Prozent der abgegebenen Stimmen.

„Community lebt von Solidarität und sieht dies als wichtigen Bestandteil“

Aber warum wählen dieses Jahr mehr als die Hälfte der Anhänger von „Enough is Enough – Open your mouth“ einen Schwulen und eine Lesbe zu den homophobsten Personen Deutschlands? „Die deutsche und internationale LGBTI*-Community lebt von Solidarität mit- und untereinander“, erklärt EiE-Gründungsmitglied Marco Schenk.

Deshalb könne man die Diskussion über Homo- und Transphobie nicht führen, ohne auch über andere Formen von Diskriminierung zu reden: „Die Wahl von Berger und Weidel beweist einmal mehr, dass die deutsche LGBT*-Community diese übergreifende Solidarität einfordert und als wichtigen Bestandteil ihres gedanklichen Grundgerüsts begreift.“, erklärt Schenk.

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