Der heutige 20. November ist der internationale Transgender Day of Rememberance. Er soll weltweit an die Opfer transphober Gewalt erinnern. Und davon gibt es leider mehr als genug.
In den letzten zwölf Monaten starben mehr als 325 Transpersonen gewaltsam
So hat das Trans Murder Monitoring Projekt der Organisation Transgender Europe zwischen Oktober 2016 und September 2017 weltweit mindestens 325 Morde in 71 Ländern an Transpersonen registriert. Das sind 30 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Gezählt wurden nur Verbrechen, die von der Polizei vor Ort und lokalen Organisationen als Hassverbrechen. Die Dunkelziffer dürfte aber noch weit höher liegen. Seit dem Jahr 2008 steigt die Zahl der registrierten Morde an Transpersonen damit auf 2.609.
Mit 171 registrierten Morden ist Brasilien auch dieses Jahr einsamer Spitzenreiter dieser traurigen Liste. Es folgen Mexiko mit 56 Toten und die USA mit 25 ermordeten Transpersonen. In Europa waren ein Drittel der Opfer Migranten, und zwei Drittel waren als Sexarbeiter tätig.
Verbrechen ans Transpersonen sollten mehr Öffentlichkeit bekommen
Der Transgender Day of Rememberance geht auf eine Initiative von Gwendolyn Ann Smith, einer Transfrau, die als Kolumnistin und Aktivistin in San Francisco arbeitet, zurück: Anlass war der Mord an Rita Hester, einer schwarten Transfrau, in Massachusetts im November 1998. Sie wurde in ihrer eigenen Wohnung erstochen, doch die öffentliche Berichterstattung darüber hielt sich in Grenzen.
Aktivisten kritisierten, dass die Öffentlichkeit offenbar kein Interesse am Tod einer schwarzen Transfrau hatte. Smith gründete das Internet-Projekt „Remembering Our Dead“. Daraus entstand später der internationale Transgender Day of Remembrance.
Deshalb begangen Aktivisten bald nach dem Verbrechen mit Aktionen, um auf die Gewalt gegen Transpersonen aufmerksam zu machen. Daraus entwickelte sich eine weltweite Bewegung.