Freitag, 19. April 2024
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Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland geht leicht zurück

3.100 Menschen haben sich Schätzungen zufolge 2016 in Deutschland mit HIV angesteckt

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In Deutschland ist die Zahl der neuen HIV-Infektionen im letzten Jahr leicht gesunken. Einer heute im hauseigenen „Epidemologischen Bulletin“ veröffentlichten Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge haben sich 2016 insgesamt 3.100 Menschen mit HIV infiziert. Das sind hundert Menschen weniger als im Jahr zuvor.

Die meisten Neuinfektionen gibt es erneut bei schwulen und bisexuellen Männern

Von den HIV-Neuinfektionen besonders betroffen sind den Erkenntnissen des Robert-Koch-Instituts zufolge erneut vor allem Männer, die Sex mit Männern haben. Der Schätzung zufolge haben sich 2.100 Männer beim gleichgeschlechtlichen Verkehr mit dem Virus angesteckt – ebenfalls ein Rückgang um 100 Personen verglichen mit dem Jahr zuvor.

Bei heterosexuellem Geschlechtsverkehr steckten sich dem RKI zufolge 490 Frauen und 260 Männer mit HIV an, 240 Menschen infizierten sich bei intravenösem Drogengebrauch.

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Bereits im September hatte das RKI gemeldet, dass im letzten Jahr 3.491 HIV-Neudiagnosen gemeldet wurden, acht Prozent als im 2015. Viele dieser positiven Tests seien aber auf Infektionen zurückzuführen, die sich in den Jahren zuvor ereignet haben, betont das RKI.

Grundpfeiler im Kampf gegen HIV bleibt das Kondom, die PrEP ist ein „zusätzliches und wirksames Instrument“

Eingegangene Risiken sollen zeitnah durch einen HIV-Test abgeklärt werden, erklärt das RKI in seinem „Epidemologischen Bulletin“. Grundpfeiler der HIV-Prävention sei nach wie vor die Nutzung von Kondomen. Die Präexpositions-Prophylaxe (PrEP) – das sind Medikamente, die eine HIV-Infektion verhindern – bezeichnet das Institut als „zusätzliches und wirksames neues Instrument“.

Die Deutsche Aids-Hilfe (DAH) wiederholte deshalb ihre Forderung, PrEP für Personen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko auf Kosten der Krankenkassen zugänglich zu machen. „Dass Bund, Länder und Gesundheitssystem auf gut erprobte Strategien zur Vermeidung von HIV-Infektionen verzichten, ist nicht nachvollziehbar. Es ist Zeit, einen Gang höher zu schalten!“, erklärte DAH-Vorstandsmitglied Sven Warminsky.

Ende 2016 lebten den Berechnungen des RKI zufolge 88.400 HIV-positive Menschen in Deutschland. Davon wissen 12.600 noch nichts von ihrer Infektion, vor allem sie können deshalb das Virus auch weitergeben. Insgesamt 63 Prozent aller HIV-Positiven, das sind 56.100 Personen, sind Männer, die sich bei schwulem Sex angesteckt haben.

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