Freitag, 29. März 2024
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Menschen mit HIV sind oft pessimistischer

Viele HIV-Positive glauben, vor ihren Liebsten sterben zu müssen

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Menschen mit HIV blicken pessimistischer in die Zukunft – sie haben niedrigere Erwartungen. Das geht aus einer Befragung hervor, die das Pharmaunternehmen Gilead Sciences in fünf europäischen Ländern in Auftrag gegeben hat.

Unter dem Titel „Expectations from Life“ wurde die Umfrage in Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien und Deutschland online durchgeführt. Über 3.000 Personen, Männer und Frauen mit und ohne HIV-Infektion, haben daran teilgenommen.

Oft glauben HIV-Positive, dass sie nicht so lange leben wie ihre Freunde und Familie

Demnach gehen Betroffene im Vergleich zu nicht-infizierten Befragten dreimal häufiger davon aus, nicht so lange zu leben wie ihre Freunde und Familienmitgliedern. Außerdem hindere Stigmatisierung und fehlende Aufklärung HIV-Positive oft daran, einen neuen Partner zu finden.

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Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass es zwischen den Erwartungen der Betroffenen an das Leben und den medizinischen Fortschritten oft eine große Kluft herrscht. „Durch eine angemessene Therapie und Maßnahmen zur Erhaltung der Langzeitgesundheit können Menschen, die mit HIV leben, nun davon ausgehen, dass sie genauso lange leben werden wie die Allgemeinbevölkerung“, erklärt Giovanni Guaraldi, Assistenzprofessor für Infektionskrankheiten an der Universität Modena und Reggio Emilia.

Er fügt hinzu: „Menschen mit HIV sollten dieselben Erwartungen hegen wie nicht infizierte Menschen. Wir Ärzte müssen interdisziplinär zusammenarbeiten, um Therapien zu personalisieren, unsere Patienten zu schulen, ihre Erwartungshaltung zu verbessern und sie dabei zu unterstützen, ein langes und gesundes Leben zu planen.“

Früher Therapiebeginn ist wichtig, um lange und gut zu leben

Um gesund alt werden zu können, ist ein früher Therapiebeginn besonders wichtig. Eine entscheidende Rolle spielt dabei eine personalisierte Therapie und ein Ansatz, bei dem medizinisches Fachpersonal aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten. So kann das Risiko, dass Betroffene früher sterben, weiter reduziert werden.

Seit 1995 hat sich die Zahl der HIV-Positiven, die 50 Jahre oder älter sind, weltweit mehr als verdoppelt. Die Zahlen werden in den kommenden Jahren vermutlich weiter ansteigen. Ein 20-Jähriger, der heute in Europa eine HIV-Therapie beginnt, kann damit rechnen, ein Jahrzehnt länger zu leben als vor 20 Jahren, als die erste antiretrovirale Therapie (ART) verfügbar war.

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