Freitag, 29. März 2024
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[Video] Chelsea Manning kandidiert für den US-Senat

"Wir brauchen jemanden, der kämpfen will", gibt sie sich kämpferisch - ihre Chancen sind allerdings gering

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Die transsexuelle Whistleblowerin Chelsea Manning will sich als Kandidatin für einen Sitz im US-Senat bewerben. Die Chancen der 30-jährigen Ex-Soldatin, wirklich nach Washington zu gehen, sind allerdings äußerst gering.

Wie aus den Wahlunterlagen des US-Bundesstaates Maryland hervorgeht, reichte die Transgender-Aktivistin und ehemalige WikiLeaks-Informantin ihren Antrag in North Bethesda ein. Sie tritt als Demokratin an – und müsste sich so in einer Vorwahl gegen Amtsinhaber Ben Cardin durchsetzen.

„Wir brauchen nicht mehr oder bessere Anführer, wir brauchen jemanden, der kämpfen will“

Mittlerweile hat Chelsea Manning ihre Kandidatur auch in einem Video bestätigt, das über Twitter und YouTube geteilt wurde. „Wir brauchen nicht mehr oder bessere Anführer, wir brauchen jemanden, der kämpfen will. Wir müssen aufhören, sie zu fragen, ob sie uns unsere Rechte geben. Sie werden uns nicht unterstützen, sie werden keine Kompromisse eingehen. Wir müssen aufhören zu glauben, dass sich unsere Systeme irgendwie selbst regulieren“, gibt sie sich darin betont kämpferisch. „Chelsea Manning hat für die Freiheit gekämpft und dafür mehr geopfert als die meisten anderen“, lobt sie deshalb auch ihr Wahlkampagnenchef Evan Greer.

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Die Chancen, sich gegen den amtierenden Senator durchzusetzen, sind allerdings gering: Cardin, der auch als sehr LGBT-freundlich gilt, ist der Favorit der parteiinternen Vorwahl. Er sitzt bereits seit zwei Amtsperioden im Senat in Washington.

Die Chancen auf einen Sitz im Senat sind gering – doch Chelsea Manning ist zurück im Rampenlicht

Doch rückt die Kandidatur Chelsea Manning wieder zurück ins Rampenlicht. Ihre Kandidatur sei nur der Beginn ihres politischen Lebens, mit dem sie ihrem Land einen Stempel aufdrücken wolle, bestätigt deshalb auch ihr Wahlkampfchef.

Manning war 2010, noch unter dem Namen Bradley Manning, unter dem Vorwurf der Spionage festgenommen worden. Die ehemalige Analystin der Militärgeheimdienste hatte mehr als 700.000 Dokumente an die Plattform WikiLeaks weitergegeben, diese hat die Papiere dann auch veröffentlicht.

Für die Weitergabe von Armeedokumenten wurde sie zu 35 Jahren Haft verurteilt

Unter den Dokumenten war auch diplomatische Korrespondenz über zivile Tote bei US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan, Informationen über Insassen des US-Gefangenencamps Guantanamo oder Berichte vom Schlachtfeld. Dafür wurde Manning zu 35 Jahren Haft verurteilt.

„Ich habe die Verantwortung für meine eigenen Entscheidungen und meine eigenen Handlungen übernommen“, sagte sie damals. Im Gefängnis begann die Trans-Frau mit der Geschlechtsanpassung. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama begnadigte sie nach sieben Jahren Haft zum Ende seiner Präsidentschaft.

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