Wie erst jetzt bekannt wurde, hat sich die Zeichnerin und Fotografin Elisabeth Kmölniger am 24. Jänner am Wiener Zentralfriedhof das Leben genommen. Sie lebte seit 1980 in Wien und hinterlässt ihre Lebensgefährtin, die Journalistin und Schriftstellerin Gabriele Goettle.
Friedensaktivistin, Kämpferin gegen Atomkraft, Künstlerin
Kmölniger wurde am 26. Oktober 1947 im Kärntner Radenthein geboren. Sie studierte von 1968 bis 1973 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien. 1978 veröffentlichte sie die ersten Cartoons in Ausstellungen, dann war sie als freischaffende Zeichnerin und Fotografin tätig.
Für die Wiener Monatszeitschrift „FORVM“ zeichnete sie von 1978 bis zur Einstellung des Magazins im Jahr 1995 die Titelblätter und zahlreiche Comics in allen Ausgaben. Auch die Arbeitsgemeinschaft „Atomkraftfreie Zukunft“ und das Projekt „Die endlose Katastrophe. Das Fukushima-Desaster im Überblick“ gehörten zu ihren Auftraggebern. Ihre Cartoons signierte sie stets mit „kmö“.
Kmölniger illustrierte die Reportagen ihrer Lebensgefährtin Gabriele Goettle
Kmölniger hatte über viele Jahre die Reportagen ihrer Lebensgefährtin Gabriele Goettle in der Berliner „tageszeitung“ mit Fotos und Cartoons illustriert. Gemeinsam brachten die beiden die Bände „Berliner Sitten“, „Deutsche Bräuche“, „Die Ärmsten! Wahre Geschichten aus dem arbeitslosen Leben“ mit Reportagen aus Wärmestuben und Suppenküchen sowie „Die Experten“ heraus.
„Wir, ihre Freunde, sind entsetzt, fassungslos, unglücklich und untröstlich übern ihren einsamen und grauenhaften Tod“ heißt es in der Todesanzeige zum Ableben Kmölnigers, die in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschienen ist. Die Künstlerin habe keinen Abschied genommen und keine Begründung hinterlassen. „Wir müssen es akzeptieren und ohne sie weiterleben“.
Hilfe bei Depressionen und in Krisensituationen bietet unter anderem die Telefonseelsorge. Sie ist 24 Stunden am Tag österreichweit kostenfrei unter der Telefonnummer 142 erreichbar.