Dienstag, 23. April 2024
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US-Politiker wollen gleichgeschlechtliche Ehen als „Parodie-Ehen“ definieren

Gesetzesentwurf in South Carolina lässt LGBT-Aktivisten sprachlos zurück

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Einen neuen Versuch, gleichgeschlechtliche Ehen schlechter zu stellen, unternehmen nun einige konservative Abgeordnete im US-Bundesstaat South Carolina. Sie wollen die Ehen von schwulen und lesbischen Paaren gesetzlich als „Parodie-Ehen“ definieren.

Gleichgeschlechtliche Ehen sollen in South Carolina nicht mehr anerkannt werden, fordern die Politiker

Sechs Abgeordnete der Republikaner haben im Parlament des Bundesstaates am 15. Februar das „Gesetz zur Ehe und Wiederherstellung der Verfassung“ eingereicht. Die Stoßrichtung: Nachdem gleichgeschlechtliche Ehen nicht verboten werden dürfen, sollen sie ihren gleichwertigen Status verlieren.

Geht es nach den Abgeordneten, sollen Ehen zwischen „Parodie-Ehe“ und „Ehe“ unterschieden werden – „um sicherzustellen, dass Regeln zu Parodie-Ehen nicht-säkular sind; um den Bundesstaat daran zu hindern, jegliche Regeln zu Parodie-Ehen oder Regeln, die die sexuelle Orientierung als schützenswertes Merkmal behandeln, zu respektieren, zu unterstützen oder anzuerkennen“.

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Ausgerechnet Ehen zwischen schwulen und lesbischen Paaren sollen „religiöse Verbindungen“ sein, die der Staat nicht fördern soll

Außerdem solle South Carolina „weiterhin Ehen zwischen einem Mann und einer Frau durchsetzen, unterstützen und anerkennen, da solche Ehe-Richtlinien säkular sind und nichtreligiöse Ziele verfolgen“, wenn es nach dem Gesetzesentwurf der Republikanischen Abgeordneten geht.

Der Entwurf entbehrt nicht einer gewissen Komik: Die Ehe zwischen Mann und Frau wird als „säkulare und nicht-religiöse“ Verbindung geschützt – obwohl es gerade Religionsgemeinschaften sind, die diese Ehe vor den Ehen gleichgeschlechtlicher Paare „schützen“ wollen. Im Gegenzug wird die Öffnung der Ehe als Art Religion bezeichnet, als „säkularer Humanismus oder moralischer Relativismus, der über jede Art nicht-religiöser Richtlinien hinausgeht.“

Das Gesetz sei „ein einziges Vorurteil“, sagen LGBT-Aktivisten

„Es stimmt: Die Menschen können in ihren eigenen vier Wänden machen, was immer sie wollen, aber sie können das dem Staat nicht aufzwingen“, erklärt der Republikanische Abgeordnete Steven Long, der den Gesetzesentwurf gemeinsam mit fünf weiteren Kollegen eingebracht hat.

LGBT-Gruppen sind über die Dreistigkeit der Abgeordneten sprachlos. Der Gesetzesentwurf sei ein „einziges Vorurteil“, erklärte Jeff March von der South Carolina Pride, dem Fernsehsender Fox 57: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Würdenträger des Bundesstaates das beschließen können.“

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