In Deutschland konnte ein Prostitutionsring zerschlagen werden, der sich auf Trans-Frauen aus Brasilien spezialisiert hatte. Unter Führung des Landespolizeipräsidiums Saarland haben mehr als 100 Polizeibeamte in sieben Bundesländern insgesamt 16 Objekte durchsucht. Mehrere Personen, darunter auch der Kopf der Bande, konnten festgenommen werden.
Dem 51-jährigen Deutsch-Brasilianer wird das gewerbsmäßige Einschleusen von Ausländern vorgeworfen. Dafür hatten er und seine Komplizen von den Trans-Frauen bis zu 15.000 Euro gefordert, die sie dann mit Prostitution „abarbeiten“ mussten. Außerdem hat der Prostitutionsring den Ermittlungen zufolge den Frauen Telefondienste zur Terminvereinbarung, „Werbemaßnahmen“ und Unterkünfte zur Verfügung gestellt, für die sie ebenfalls zahlen mussten.
Die Ermittlungen wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern lief bereits seit 2017. In Bayern wurden zwei, in Baden-Württemberg fünf, im Saarland drei, in Hamburg vier, in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz jeweils ein Objekt durchsucht. Außerdem vollstreckte die Polizei mehrere Arrestbeschlüsse und sicherte umfangreiches Beweismaterial.