Donnerstag, 25. April 2024
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DFB trennt sich von Bundestrainerin Steffi Jones

Begründung: Schlechte Leistungen des Teams und Führungsschwäche

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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) trennt sich von Bundestrainerin Steffi Jones. Als Grund dafür werden die schlechten Ergebnisse der Frauen-Nationalmannschaft und Schwächen ín der Teamführung genannt. Die ehemalige Spitzen-Fußballerin war die erste offen lesbische Bundestrainerin. Auslöser für den Rausschmiss dürfte das schlechte Abschneiden des Teams beim „SheBelieves Cup“ in den USA gewesen sein.

DFB will den Wechsel nutzen, „um die Strukturen weiter zu professionalisieren“

Zur Entscheidung gegen die 45-jährige Frankfurterin kam das DFB-Präsidium eigenen Angaben zufolge im Rahmen seiner heutigen Telefonkonferenz. Es folgte damit der Empfehlung von Oliver Bierhoff, dem Direktor der Nationalmannschaften, sowie des Sportlichen Leiters Joti Chatzialexiou.

„Wir wollten nach der für uns alle enttäuschenden EM mit Steffi weiterarbeiten und haben ihr bewusst diese Chance gegeben“, so Bierhoff. Nun sei man aber zu der Überzeugung gekommen, „dass die Mannschaft eine neue Führung braucht. Wir wollen den Wechsel nutzen, um die Strukturen im Frauenfußball weiter zu professionalisieren, die Verzahnung mit dem Männerbereich zu verstärken und neue konzeptionelle Wege zu gehen.“

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Lob für Steffi Jones von DFB-Präsident Grindel

„Steffi Jones ist die Aufgabe als Trainerin mit großem Engagement und Einsatz angegangen, dafür möchte ich ihr im Namen des gesamten Präsidiums sehr herzlich danken. Sie ist und bleibt ein prägendes Gesicht des deutschen Frauenfußballs, und ich würde mich freuen, wenn sie in anderer Funktion dem DFB und dem Frauenfußball erhalten bleibt“, heißt es dazu in einem Tweet von DFB-Präsident Reinhard Grindel.

Der ehemalige Junioren-Nationaltrainer Horst Hrubesch übernimmt den Job interimistisch. Er soll das Frauennationalteam durch die Qualifikation für die Weltmeisterschaft führen, die nächstes Jahr in Frankreich stattfindet. Ulrike Ballweg und Hrubeschs langjähriger Begleiter Thomas Nörenberg werden ihm dabei assistieren.

Steffi Jones gilt in der LGBT-Community als Vorbild

Nach drei Siegen aus vier Spielen führt das DFB-Team die Gruppe 5 derzeit an. Allerdings unterlag Deutschland Island mit 2:3, wodurch die Teilnahme an der Endrunde in Frankreich in Gefahr ist. Die nächsten Qualifikationsspiele finden Anfang April gegen Tschechien und Slowenien statt.

Die 111-malige Nationalspielerin hatte das Amt nach dem Olympiasieg 2016 ohne Erfahrung als Cheftrainerin von Silvia Neid übernommen. Unter Jones‘ Führung scheiterte das deutsche Team bei der Europameisterschaft im letzten Sommer bereits im Viertelfinale.

Steffi Jones war eine der ersten offen lesbischen Spielerinnen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und damit auch die erste homosexuelle Trainerin im deutschen Profi-Fußball. Seit 2012 ist sie mit der drei Jahre älteren Bankerin Nicole Parma zusammen, zwei Jahre später gingen sie eine Eingetragene Lebenspartnerschaft ein. Seitdem tragen sie den gemeinsamen Familiennamen Jones.

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