Mittwoch, 24. April 2024
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Neuer Leitfaden gegen Mobbing in der Schule

HOSI Salzburg arbeitet bei Kapitel über homo- und transfeindlich motiviertes Mobbing mit

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Ein neuer Leitfaden des Bildungsministeriums widmet sich dem Thema Mobbing in der Schule. Darin wird auch homo- und transfeindlich motiviertes Mobbing thematisiert und ein Fallbeispiel dazu erarbeitet. Dabei hat die HOSI Salzburg gemeinsam mit dem Verein Selbstbewusst ihre umfangreiche Erfahrung miteinfließen lassen.

Das Bildungsministerium erkennt damit auch Mobbing aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechteridentität als Problem in unseren Schulen an. Dementsprechend ist die HOSI Salzburg hocherfreut, dass sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Leitfaden miteinbezogen wurden.

Trans- und homofeindlich motiviertes Mobbing betrifft auch Hetero-Schüler, die den Rollen nicht entsprechen

„Es ist wichtig, zu verstehen, dass trans- und homofeindlich motiviertes Mobbing nicht nur Schüler trifft, die selbst lesbisch, schwul, bisexuell oder transident sind“, erklärt HOSI-Salzburg-Obfrau Gabriele Rothuber: „Auch heterosexuelle Schüler, die den tradierten Rollenbildern nicht entsprechen, sind Opfer von homo- und transfeindlich motiviertem Mobbing. Es ist notwendig, dass Lehrpersonen hier klar Stellung beziehen. Der neue Leitfaden soll als praxis-orientierte Handreichung dienen und richtet sich an Lehrkräfte und das psychosoziale Unterstützungssystem an Schulen.“

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Und Anton Wittmann, Transgender-Referent der HOSI Salzburg, ergänzt: „Gewalt und Mobbingerfahrungen in der Kindheit haben katastrophale Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Betroffenen“. Dabei unterscheide sich Mobbing aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechteridentität in Details von anderen Formen: „So kann es für Betroffene schwieriger sein, sich Hilfe zu holen, weil häufig Ansprechpersonen, Role Models und Identifikationsmöglichkeiten fehlen“, erklärt Wittmann.

HOSI Salzburg fordert nationale Strategie gegen Mobbing an Schulen

Jede Form von Tabuisierung und Diskriminierung schwäche die Betroffenen, betont der Transgender-Referent der HOSI Salzburg. Das schaffe „ein Klima, in dem Mobbing und andere Formen von Gewalt gedeihen können. Umso wichtiger ist es, dass das Bildungsministerium nun auch trans- und homofeindlich motiviertes Mobbing in den Blick nimmt!“

Doch der Leitfaden für die Schulen kann nur ein erster Schritt sein, erklärt Josef Lindner, Obmann der HOSI Salzburg: Es brauche „eine nationale Strategie für den Umgang mit trans- und homofeindlich motiviertem Mobbing“, erklärt er: „Die Politik ist gefordert Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Schulen ein sicherer Ort für alle Kinder und Jugendlichen werden, unabhängig ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität. Schließlich kommen Strategien gegen trans- und homofeindliches Mobbing allen zugute und nicht nur vermeintlichen Minderheiten.“

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