Dienstag, 16. April 2024
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Behörde sperrt Darkrooms im Berliner Nollendorfkiez

Aus Brandschutzgründen: Gutachten für Wiedereröffnung kostet mehrere tausend Euro

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In Berlin hat das zuständige Ordnungsamt zwei der beliebtesten Darkrooms im Nollendorfkiez geschlossen. Grund dafür sind dass die Behörden nach dem Brand in der „Steam Works“-Sauna die Sicherheitsbestimmungen strenger kontrollieren. Bei dem Feuer im Februar 2017 waren drei Männer ums Leben gekommen.

Fehlender Brandschutz im Darkroom: Räume zu niedrig, und keine Fluchtwege

Wie das Online-Magazin Mannschaft berichtet, haben Polizei und Ordnungsamt kurz vor Ostern die Darkrooms in der „Scheune“ und in „Tom’s Bar“ versiegelt. Grund dafür sei der Brandschutz. Die Schließung erfolgte aus „bauordnungsrechtlichen Gründen“, da die Räume zu niedrig waren und Fluchtwege fehlten, so das Bezirksamt Schöneberg-Tempelhof gegenüber der Online-Ausgabe des Magazins. Nach dem Saunabrand würden solche Begehungen durch Polizei, Ordnungsamt und das Bauamt häufiger stattfinden.

Für Sylvio Jaskulke, den Chef der „Scheune“, ist das ärgerlich: „Der Darkroom wurde all die Jahr still geduldet, und jetzt kommen sie mir mit Bauvorschriftren von 2017“, sagt er gegenüber Mannschaft. Immerhin wurde das Lokal bereits 1995 eröffnet. Ein Bauantrag, damit der Darkroom im Keller wieder rechtskonform geöffnet werden kann, kostet nach Angaben des Wirts 5.800 Euro.

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Zumindest in der „Scheune“ soll der Keller in zwei Monaten wieder benützbar sein

Die will Jaskulke investieren – bis zum lesbisch-schwulen Straßenfest am 21. und 22. Juli soll alles fertig sein. Das Bezirksamt habe ihm zugesagt, den Antrag zügig zu bearbeiten. Bis dahin müssen die Gäste auf einen Lagerraum im Erdgeschoß ausweichen, wenn sie ihren Trieben nachgehen wollen.

Dieses Bedürfnis ist auch der Bezirksverwaltung bekannt. Bezirksbürgermeisterin Angelika Schottler von der SPD halte den Regenbogenkiez für den Tourismus im Bezirk und ganz Berlin für sehr wichtig. „Darkrooms waren bisher ein Teil des Angebots im Regenbogenkiez und damit auch für Touristen interessant. Allerdings muss die Sicherheit der Menschen immer an erster Stelle stehen“, heißt es in einer Stellungnahme des Bezirks an die Online-Ausgabe des Magazins.

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