Freitag, 29. März 2024
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Homophober Firmunterricht: Kirche muss jetzt handeln, fordert HOSI Salzburg

Homophobie sei in der römisch-katholischen Kirche ein strukturelles Thema, so die LGBT-Vereinigung

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Die Vorfälle beim Firmunterricht in Gastein müssen eine innerkirchliche Debatte zur Folge haben. Das fordert die HOSI Salzburg. In den Unterlagen wurde Homosexualität als „Sünde, die zum Himmel schreit“ mit Mord oder Sex mit Kindern oder Tieren gleichgesetzt. Dass die Unterlagen nur als Diskussionsgrundlage gedacht waren, beruhigt die LGBT-Aktivisten aber nicht.

Unterlagen des Gasteiner Pfarrers sind „grob fahrlässig“, so die HOSI Salzburg

Denn dieses Thema wurde beim Firmunterricht schlussendlich nicht diskutiert – und die Auflistung blieb unkommentiert stehen. Das sei „grob fahrlässig und führt zu massivem Leiden für homo- und bisexuelle Jugendliche. Jungen Menschen zu suggerieren, Homosexualität sei gleichzusetzen mit Mord, ist schlicht inakzeptabel“, so Gabriele Rothuber, Obfrau der HOSI Salzburg.

Der zuständige Erzbischof von Salzburg, Franz Lackner, weist die Kritik zurück. In eint Antwort an den Bürgermeister von Bad Gastein, an den sich besorgte Eltern gewandt hatten, erklärt er, das Raster „zeitgemäß versus nichtzeitgemäß“ sei für das Christentum nicht relevant.

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Die Herausforderung sei es, die „christliche Idealgestalt gelebter Sexualität klar zu benennen, aber dennoch sich an jeweiligen anders lebenden Personengruppen nicht durch Verurteilung und Diskriminierung schuldig zu machen“, windet sich der Erzbischof um klare Worte.

Auch LGBT-Personen sind Teil der katholischen Gemeinschaft

Diese Vorgehensweise kritisiert die HOSI Salzburg. Die Vorfälle im Gasteiner Firmunterricht müssten eine innerkirchliche Debatte zur Folge haben, so die Aktivisten. Auch Lesben, Schwule und Bisexuelle seien Teil der katholischen Gemeinschaft. Gläubige Katholiken und Mitarbeiter der katholischen Kirche seien mitunter lesbisch, schwul, bisexuell, trans oder intergeschlechtlich, betont die größte LGBT-Orgabnisation in Salzburg. Zusätzlich müssten die Unterlagen für den Firmunterricht geändert werden.

Homophobie sei in der römisch-katholischen Kirche ein strukturelles Thema. „Unsere Hoffnung liegt in all jenen Gläubigen, die sich gegen Intoleranz und Diskriminierung stellen. In den Führungsebenen der katholischen Kirche sind andere Stimmen leider lauter“, so die HOSI Salzburg in einer Stellungnahme.

Und auch die Firmunterlagen selbst könnten noch ein Nachspiel haben. „Wir sind gerade dabei, rechtliche Schritte zu prüfen und gehen davon aus, eine Klage wegen Verhetzung einzubringen. Denn Kinder und Jugendliche müssen von derart negativen und schädigenden Botschaften geschützt werden. Die katholische Kirche darf sich hier nicht im rechtsfreien Raum bewegen“, erklärt Josef Lindner, der Obmann der HOSI Salzburg.

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