Mittwoch, 24. April 2024
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Kalifornien: Zehnjähriger starb, nachdem er sich bei seinen Eltern geoutet hatte

Das Jugendamt wusste, dass Anthony Avalos zu Hause in Gefahr war

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In Kalifornien wurde ein zehnjähriger Bub tot aufgefunden – nur wenige Wochen, nachdem er seinen Eltern gesagt hatte, dass er schwul ist. Der Körper des Burschen wies zahlreiche Verletzungen auf. Das Jugendamt wusste offenbar Bescheid, dass der Bub und seine Geschwister in Gefahr waren. Nun ermittelt die Polizei, ob der Tod des Zehnjährigen einen homophoben Hintergrund hatte.

Der Körper des Buben hatte zahlreiche Knochenbrüche und Brandwunden von Zigaretten

Der Leichnam des zehn Jahre alten Anthony Avalos wurde letzte Woche im Haus seiner Eltern in Lancaster im US-Bundesstaat Kalifornien gefunden. Der Körper wies zahlreiche Knochenbrüche auf, die seiner Mutter zufolge von einem Sturz stammten. Auch hatte Anthony zahlreiche Brandwunden, die von Zigaretten stammen dürften.

Das Jugendamt geht aufgrund der zahlreichen Verletzungen nicht von einem Unfall aus. Brendon Nichols, stellvertretender Leiter des Jugendamtes im Bezirk Los Angeles bestätigte, dass er kurz vor seinem Tod seinen Eltern sagte, dass er „Buben mag“. Für seine Tante Maria Barron „zeigt das, wie mutig Anthony war“. Sie zeigte ihre Schwester Heather und Kareem Leiva, den Stiefvater des Burschen, mehrmals beim Jugendamt an, weil sie Angst um den Zehnjährigen und seine sechs Geschwister hatte.

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Der Stiefvater wurde bereits wegen häuslicher Gewalt verurteilt, er soll Anthony und seine Geschwister gequält haben

Leiva wurde bereits im Jahr 2010 wegen häuslicher Gewalt verurteilt. Anthony und seine Geschwister sollen der Tante zufolge zu Hause schwerstens misshandelt worden sein. So sollen sie unter anderem geschlagen worden sein, kein Essen oder Wasser bekommen haben sowie auf engstem Raum eingesperrt worden sein, ohne Möglichkeit, auf eine Toilette zu gehen.

Neben der Tante haben auch Lehrer und Beamte des Jugendamtes auf die Situation der Kinder aufmerksam gemacht – doch offensichtlich ist nichts geschehen, was das Leben von Anthony retten hätte können. Derzeit führt die Polizei die Eltern nicht als Tatverdächtige. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Der tragische Tod von Anthony Avalos erinnert einen Tod des acht Jahre alten Gabriel Fernandez. Er wurde im Jahr 2013 von seinem Stiefvater gequält und zu Tode geprügelt, weil dieser glaubte, der Bub wäre schwul. Der Stiefvater bekam die Todesstrafe, die Mutter bekam eine lebenslange Haftstrafe ohne Aussicht auf Bewährung.

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