Freitag, 29. März 2024
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Lebenslang für Mord an 52 Jahre älterem Sexdate

Gründe für die Gewalttat: Geldprobleme und „Neugier am Töten“

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Für einen brutalen Mord aus Habgier an dem 77-jährigen Pensionisten Robert C. ist der 25-jährige Tom K. zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die beiden Männer haben sich über eine Dating-Plattform kennengelernt und zum Sex verabredet.

Geldprobleme, Neugier am Töten und Scham für den Sex als Gründe für den Mord

Die vierte große Strafkammer am Landgericht Kleve sah es als erwiesen an, dass Tom K. sein Opfer in dessen Haus im niederrheinischen Emmerich auf diverse Arten bis zum Tod malträtiert hatte. Die Gründe für die Gewalttat waren Geldprobleme und „Neugier am Töten“.

Zum ersten Mal haben  sich die beiden Männer im September 2017 zum Sex verabredet. Dem Gutachter zufolge, dem gegenüber der 25-Jährige einige Angaben gemacht hatte, „schämte“ er sich für den Sex mit dem mehr als 50 Jahre älteren Mann.

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„Es habe eine Verabredung gegeben, Tom K. sei mit dem Bus nach Emmerich gefahren und von Robert C. abgeholt worden. Er sei sehr wütend auf Robert gewesen. Vor dem ersten Treffen habe er sich mit 50 angegeben und sei viel älter gewesen“, so der Gutachter.

Bevor er starb, musste Robert C. schreckliche Qualen leiden

Im Dezember brauchte Tom K. wieder Geld – er verabredet sich wieder mit Robert C.; dabei eskaliert die Situation. Der 25-Jährige, der Geld für seinen Drogenkonsum brauchte, attackierte den deutlich älteren Mann mit einem Elektroschocker, schlug ihn mit der Faust und warf ihn eine Treppe den Keller hinunter.

Dort stach er dem Mann ins Gesicht und versuchte, ihm die Kehle zu durchschneiden. Zum Schluss versetzte er dem 77-Jährigen neun schwere Hiebe mit einem fünf Kilo schweren Feuerlöscher. Daran starb Robert C.: Der Obduktion zufolge wurden im Schädeldecke, Augenhöhle und Kiefer zerbrochen.

Tom K. wollte das Geräusch eines berstenden Schädels hören

Dem Gutachter sagte der Angeklagte, dass er das Geräusch eines berstenden Schädels hören wollte. Als er das Krachen der Knochen gehört hatte, rauchte der 25-Jährige eine Zigarette der Marke R1, bestellte sich ein Taxi und ließ sich zu seiner Freundin fahren.

Doch zuvor nahm Tom K. noch mindestens 360 Euro an sich, die er im Haus fand, und versuchte, seine Spuren zu verwischen: Er verstopfte sämtliche Abflüsse und drehte die Wasserhähne auf. Das Haus wurde überschwemmt.

Auch hat er versucht, die Leiche von Robert C. mit Wodka zu übergießen und anzuzünden – was misslang. Bei der Freundin angekommen bat Tom K. sie, ihn in den Arm zu nehmen. Denn der junge Mann wusste für sich: „Mein Leben ist vorbei.“ Als wenige Tage später die Polizei kam, hatte er schon eine Tasche fürs Gefägnis gepackt.

„Es tut mir sehr leid, was ich getan habe, und ich bereue es zutiefst“

Der 25-Jährige gilt als voll schuldfähig. „Es tut mir sehr leid, was ich getan habe, und ich bereue es zutiefst“, sagte er auf der Anklagebank. Trotzdem verurteilte ihn die Richter zu lebenslanger Haft. Sie waren überzeugt, dass es ihm in erster Linie um das Geld von Robert C. ging.

Außerdem habe er ein Opfer gewollt, das sich eignete, um eine „ohnehin verspürte Neugier am Töten eines anderen zu befriedigen“, so der vorsitzende Richter Jürgen Ruby in der Urteilsbegründung: „Es ist ein ganz schreckliches Geschehen.“

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