Samstag, 20. April 2024
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CSD-Wochenende in Berlin: Polizei im Dauereinsatz

Beschimpfungen, Bedrohungen und Taschendiebe im Umfeld des Christopher Street Day

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Wie im Lauf des Sonntags bekannt wurde, gab es am Rand des Berliner CSD zwei homophobe Gewalttaten. Eine dritte schwulenfeindliche Straftat gab es Sonntagvormittag. Auch einer Gruppe von Taschendieben konnte am CSD das Handwerk gelegt werden.

Während der Parade pöbelte ein 21-Jähriger Besucher und Teilnehmer an – und auch die Polizei

Bereits während der Parade hat eine 21-Jährige anwesende Polizisten verständigt, dass ein Mann Teilnehmer des CSD wahllos geschubst und angepöbelt hat. Als sie ihn darauf angesprochen hatte, habe er sie rassistisch beschimpft. Daraufhin sahen die Polizisten nach dem Rechten: Doch der Mann reagierte aggressiv, schlug die Arme eines Polizisten herunter und schubste diesen dann nach hinten.

Daraufhin brachten die Polizisten den Mann zu Boden und legten ihm Handschellen an. Der 21-Jährige wurde zu einer Gefangenensammelstelle gebracht. Dort wurde seine Identität festgestellt und der Blutalkoholwert festgestellt: Die Kontrolle ergab einen Wert von rund 1,7 Promille. Der Mann wurde danach vorübergehend entlassen.

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Zivilfahnder ertappten ein Taschendieb-Trio am Nollendorfplatz auf frischer Tat

Außerdem nahmen Zivilfahnder aus Berlin und München am Samstag gegen 15.35 Uhr am Nollendorfplatz drei mutmaßliche Taschendiebe fest. Zuvor konnten die Beamten beobachten, wie zwei der Männer auf der CSD-Route die Diebstähle begangen und die Beute dann an einen Dritten weitergegeben hatten.

In seinem Rucksack hätten die Fahnder sieben Handys und zwei hochwertige Kameraobjektive entdeckt. Das Trio im Alter von 23, 33 und 35 Jahren kam zur erkennungsdienstlichen Behandlung in eine Gefangensammelstelle. Anschließend wurden sie dem für Taschendiebstähle zuständigen Dezernat 261 beim Landeskriminalamt Berlin übergeben. Am Sonntag hat ein Haftrichter gegen das Trio Untersuchungshaft verhängt.

Einer 28-Jährigen wurde von einer Unbekannten mit einer Flasche ins Gesicht geschlagen

Nach dem Abbruch der Abschlusskundgebung wurde eine 28-Jährige gegen 19.40 Uhr am Eingang zum S-Bahnhof Brandenburger Tor zunächst von einer Unbekannten homophob beschimpft. Dann zog sie am Revers der Beschimpften, wobei das Oberteil zerriss, und schlug ihr eine Flasche ins Gesicht.

Anschließend flüchtete die Angreiferin. Sie hatte den S-Bahnhof zuvor mit einer größeren Gruppe verlassen. Das Opfer erlitt Kopfverletzungen, die ambulant behandelt werden mussten.

Am Sonntag wurde ein 19-Jähriger aus einem Auto heraus schwulenfeindlich beleidigt

Am Sonntag wurde schließlich ein 19-Jähriger gegen 10.50 Uhr an der Ecke Freiherr-vom-Stein-Straße/Innsbrucker Straße in Schöneberg aus einem Auto heraus von einem Mann schwulenfeindlich bedroht. Der Unbekannte soll allein in dem Wagen gewesen sein und habe sich anschließend entfernt, so die Polizei.

In allen drei Fällen von Beleidigung und Körperverletzung hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin hat die Ermittlungen übernommen. Die Berliner Polizei ist die einzige im deutschsprachigen Raum, die solche Vorfälle gezielt öffentlich macht. Es gibt bei der Behörde auch eigene LGBT-Ansprechpartner.

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