Donnerstag, 28. März 2024
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Eltern töten Zehnjährigen nach Coming Out: Hunderte trauern bei Begräbnis

Trauergäste trugen Superman-Capes oder Batman-T-Shirts, um den kleinen Superhelden zu ehren

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Das Schicksal von Anthony Avalos bewegte tausende Menschen auf der ganzen Welt: Der Zehnjährige starb an schwersten Misshandlungen, nachdem er seinen Eltern gesagt hatte, dass er schwul sei. Nun begleiteten ihn hunderte Menschen auf seinem letzten Weg.

Es war Ende Juni, als das Sheriff Department von Los Angeles County einen Notruf von seiner Mutter erhielt: Der Zehnjährige habe sich verletzt, nachdem er hingefallen sei, sagte sie den Beamten.

Der Bub war bereits bewusstlos, als die Mutter die Rettung rief

Doch die Ärzte stellten schwerste Verletzungen fest, Zigaretten wurden auf dem kleinen Körper von Anthony ausgedrückt, die Knochen gebrochen. Der Bub war nicht mehr bei Bewusstsein. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wo er einen Tag später seinen Verletzungen erlag.

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Die Mutter wurde wegen Mordes, Folter und Kindesmissbrauchs festgenommen. Auch ihr Freund, der an den Misshandlungen beteiligt war, sitzt nun in Untersuchungshaft. Besonders tragisch: Das Drama hätte vermieden werden können. Denn das Jugendamt hatte insgesamt 88 Meldungen erhalten, dass es in dem Haus zu Misshandlungen gekommen war.

Das Jugendamt wusste von den Misshandlungen – und schritt nicht ein

Mindestens 13 Anrufe betrafen dabei Anthony, berichtet eine anonyme Quelle der Los Angeles Times. – kein einziger seine sechs Geschwister. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2013 ergab außerdem, dass er von einem seiner Großeltern sexuell missbraucht wurde.

Noch immer gibt es außerhalb des Apartment-Komplexes, in dem Anthony Avalos lebte, einen Ort des Gedenkens. Passanten haben Plüschtiere und Kerzen dorthin gebracht, und ihre Botschaft an den toten Buben hinterlassen. „Ein verletztes Kind geht jeden etwas an! Macht Euren Job!“, steht auf einem Plakat.

„Er hätte nicht in den Himmel kommen müssen, damit er nicht missbraucht wird“

Nun wurde Anthony am Friedhof von Lancester beigesetzt. Und auf seinem letzten Weg begleiteten ihn hunderte Menschen. Sie zollten damit dem Zehnjährigen und seinem Mut Respekt und verliehen auch ihrer Fassungslosigkeit Ausdruck, dass es so weit kommen konnte.

Einige der Trauergäste trugen Superman-Capes oder Batman-T-Shirts, um den kleinen Superhelden zu ehren. „Obwohl das alles passiert und, und er das alles durchgemacht hat – er hat immer gelächelt“, erinnert sich sein Onkel David Barron in der Los Angeles Times. „Das zeigt einfach, was für ein Kind er war.“

Beim Begräbnis sprach Reverend Leo Dechant klare Worte: Er erinnerte die Trauernden, dass es oft heißt, der Verstorbene sei nun an einem „besseren Ort“, um sich zu trösten. Doch: „Lancester ist ein wirklich guter Ort für ein zehnjähriges Kind, um aufzuwachsen. Er hätte nicht in den Himmel kommen müssen, damit für ihn gesorgt wird – und damit er nicht missbraucht wird.“

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