Freitag, 29. März 2024
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Katholische Verbände: „Eingetragene Partnerschaft öffnen reicht“

"Die besondere Natur der Ehe" müsse bewahrt bleiben, Familienverband warnt vor Leihmutterschaft

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Nach der Ankündigung von Justizminister Josef Moser, Ehe und Eingetragene Partnerschaft (EP) für homo- beziehungsweise heterosexuelle Paare zu öffnen, bringen sich nun katholische Verbände in Stellung: Sie meinen, dass es reiche, lediglich die Eingetragene Partnerschaft auch für heterosexuelle Paare zu öffnen.

Die katholischen Verbände vertrauen den Ankündigungen des ÖVP-Klubobmannes

Mosers Ankündigung sei „hoffentlich nicht das letzte Wort“, so der ehemalige ÖVP-Generalsekretär Helmut Kukacka in seiner Aufgabe als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV). Er verweist auf Aussagen von ÖVP-Klubobmann August Wöginger, dass es zu diesem Thema noch keine Gespräche gab und das Thema noch in der Koalition beraten werde.

Der VfGH hatte im Dezember 2017 die Einschränkungen, dass die Ehe nur heterosexuellen Paaren und die Eingetragene Partnerschaft nur homosexuellen Paaren offensteht, als verfassungswidrig aufgehoben. Die sachlich nicht begründbare Unterscheidung sei diskriminierend, so die Höchstrichter. Handelt die Bundesregierung nicht, sind Ehe und EP ab 1. Jänner 2018 automatisch für alle geöffnet.

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AKV-Präsident Kukacka will eine Diskussion über das, was der VfGH schon festgelegt hat

Moser hat letzte Woche gegenüber der Tageszeitung Die Presse erklärt, die Entscheidung des VfGH punktgenau umzusetzen und sowohl die Ehe als auch die Eingetragene Partnerschaft dem entsprechend für alle Paare zu öffnen. Nur wenige Stunden später relativierte Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal die Aussagen des für die Umsetzung zuständigen Ministers.

Auch für Kukacka sei Mosers Ankündigung „nur der Anfang und nicht der Schlusspunkt der Diskussion“: Er verweist darauf, dass ÖVP und FPÖ sich im Wahlkampf gegen eine Öffnung der Ehe stark gemacht hätten und „erwartet werden kann, dass dieses Wahlversprechen nicht beiseite gewischt wird“.

Für die AKV wurde es demnach reichen, wenn lediglich die Eingetragene Partnerschaft, die bisher nur gleichgeschlechtlichen Paaren offensteht, für heterosexuelle Paare geöffnet werden würde. „Für die AKV ist es jedenfalls wichtig, dass die besondere Natur der Ehe, als Verbindung von Mann und Frau bewahrt bleibt, denn keine andere Verbindung ist besser geeignet Kinder hervorzubringen, aufzuziehen und die Generationenfolge zu sichern“, so Kukacka.

Auch Katholischer Familienverband will nur EP öffnen und die Ehe gleichgeschlechtlichen Paaren verweigern

Ähnlich äußerte sich am Dienstag Alfred Trendl, der Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreich (KFÖ): Wenn zwei Männer eine Ehe eingingen, könnte der nächste Liberalisierungsschritt sein, diesen die Möglichkeit der leiblichen Elternschaft einzuräumen. Das wäre aber nur durch eine für Frauen und Kinder höchst problematische Leihmutterschaft denkbar, warnte Trendl.

Auch Trendl teilt Kukackas Meinung, dass der Entscheidung des VfGH Genüge getan würde, wenn lediglich die Eingetragene Partnerschaft für heterosexuelle Paare geöffnet werde. Wenn die Ehe Mann und Frau vorbehalten bliebe, würde das den Widerspruch zwischen dem VfGH-Entscheid und der bisherigen Legislative in Österreich ausräumen, so der KFÖ-Präsident.

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