Donnerstag, 28. März 2024
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[Video] Gewaltsamer Tod eines LGBT-Aktivisten empört die griechische Community

Eine Gruppe Männer trat den Wehrlosen auch gegen seinen Kopf

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Der gewaltsame Tod eines griechischen LGBT-Aktivisten in Athen erschüttert die dortige Community. Zak Kostopoulos starb letzten Samstag im Alter von 33 Jahren an den Folgen eines Angriffs: Ein Video zeigt, wie er von einer Gruppe Männer attackiert wurde. Nun gibt es Fragen nach den Hintergründen.

Verzweifelt versuchte Zak Kostopoulos, sein Leben zu retten

Das Video zeigt, wie Kostopoulos verzweifelt versucht, aus einem Juweliergeschäft in der Gladstonos-Straße im Zentrum Athens zu flüchten. Er versucht, mit einem Feuerlöscher das Glas der Eingangstür zu zerbrechen – was ihm nicht gelingt. Auf allen vieren kriecht er dann durch eine zerbrochene Scheibe des Geschäfts.

#Greece: #Antifa & activist for #LGBTI rights, who struggled to bring down prejudice against HIV-positive people @zakkost was beaten to death by the crowd at a jewelry store in Omonia Square of #Athens.
Zak not entered the store to steal.
Zak was unarmed. pic.twitter.com/zLFq1efzUK

— th1an1 (@th1an1) September 23, 2018

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Als er schließlich auf die Straße flüchten kann, umringen ihn einige Männer – unter ihnen auch der Inhaber des Geschäfts. Sie begannen, den 33-Jährigen zu treten. Der letzte Tritt ging gegen seinen Kopf, er blieb regungslos am Gehsteig liegen.

Die Todesursache steht noch nicht fest

Die Polizei soll in der Nähe gewesen sein, aber erst später eingegriffen haben. Zak Kostopoulos starb, noch bevor er das Krankenhaus erreichte. Woran er starb, steht noch nicht fest. Wie CNN Greece berichtet, hat die Autopsie lediglich kleinere Verletzungen festgestellt, die nicht ursächlich für den Tod waren.

Lokale Medien berichten, der 33-Jährige sei ein Drogensüchtiger gewesen, der mit einem Messer bewaffnet den Juwelier überfallen wollte. Doch dem widerspricht unter anderem LGBT-Aktivist Gregory Vallianatos, der mit dem 33-Jährigen befreundet war: Er meint, Er sei unbewaffnet gewesen und wollte das Geschäft nicht überfallen – sondern flüchtete vor einer Gefahr, die er auf der anderen Straßenseite gesehen hatte. Als sich die Sicherheitstür geschlossen habe, sei er in der Falle gesessen.

Für die Medien ist er ein drogensüchtiger Dieb – doch seine Freunde widersprechen

Dem entsprechend hat der Tod von Kostopoulos widersprüchliche Reaktionen ausgelöst. Während die einen meinen, sein Tod sei nicht gerechtfertigt, meinen andere, der Besitzer hätte das Recht, seinen Besitz zu verteidigen. Der Inhaber des Geschäfts wurde vorübergehend festgenommen, er muss sich heute erstmals wegen Totschlags vor Gericht verantworten. Der andere Mann konnte gestern festgenommen werden.

Zak Kostopoulos wurde in den USA geboren, ist aber in Griechenland aufgewachsen. In der Community war er unter anderem als Drag Queen unter dem Namen Zackie Oh bekannt. Auch sprach er im Rahmen einer Aufklärungskampagne offen über seine HIV-Infektion. „Man bringt so jemanden nicht um“, sagt Stavros Tsioros, ein Freund des Toten. Er erinnert sich an Kostopoulos als „großen Kämpfer für die LGBT-Community“.

Die Anwältin Anna Paparoussou, die Kostopoulos‘ Familie vertritt, möchte, dass die Täter wegen Mordes vor Gericht gestellt werden. „Wir haben so deutliches Videomaterial, dass wir alle in der Lage sind, zu verstehen, was passiert ist. Ein Mann, in einem Geschäft gefangen, wurde daran gehindert, es zu verlassen, mit exzessivem Einsatz von Gewalt, die zu seinem Tod geführt hat“, sagte sie dem Lokalsender ANT1.

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