Freitag, 19. April 2024
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Tennis-Ikone Bille Jean King: Mit 75 noch immer eine laute Stimme für LGBT-Rechte

Die Tennis-Ikone lebt auch heute unbeirrt ihre Werte

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Die US-amerikanische Tennisspielerin Bille Jean King feiert heute ihren 75. Geburtstag. Die offen lesbische Wimbledon-Rekordsiegerin hat sich auch bei LGBT-Fragen immer wieder deutlich zu Wort gemeldet.

Tennisgrößen gratulierten Billie Jean King zum Geburtstag

Ihren Geburtstag hat die Legende bereits letzte Woche vorgefeiert, als in New York die Foto-Ausstellung „Billie Jean King: The Road to 75“ eröffnet wurde. Unter den Gästen waren Tennis-Legenden wie John McEnroe oder Maria Scharapowa sowie die Schauspielerin Emma Stone. Die Jubilarin bedankte sich später auf Twitter für den „unvergesslichen Abend“.

Bis heute ist Bille Jean King die erfolgreichste Tennisspielerin der Welt. Zwischen 1966 und 1975 hat sie zwölf Grand-Slam-Titel geholt, als eine von wenigen Sportlerinnen hat sie alle vier großen Turniere gewonnen, insgesamt ging sie in 129 Turnieren als Siegerin vom Platz. In Wimbledon hat sie im Einzel, Doppel und Mixed insgesamt zwanzig Titel geholt – was bis heute niemand schaffte.

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Siebenmal gewann Bille Jean King mit dem US-Team den Federation Cup. Ihren letzten Sieg feierte sie am 6. Juni 1983 im Alter von 39 Jahren. Damit ist sie bis heute die älteste Einzelsiegerin der WTA – die auf ihre Initiative im Jahr 1973 gegründet wurde.

Battle of the sexes: Leidenschaftlich auf dem Platz – und bei Frauenrechten

Billie Jean King gilt auch als glühende Verfechterin von Frauenrechten – legendär ist dabei der „Battle of the sexes“, den sie im Jahr 1973 ausfocht. Bobby Riggs, ein ehemaliger Wimbledon-Gewinner, der sich selbst als „chauvinistisches Schwein“ bezeichnete, forderte King zu einem Schaukampf heraus. Er war sich sicher, auch noch mit 55 Jahren besser zu sein als die 29 Jahre alte Frau.

Das Duell wurde vor 30.472 Zuschauern im Houston Astrodome ausgetragen, an den Fernsehgeräten sahen weltweit mehr als 50 Millionen Menschen zu. Dabei wurde kein Klischee ausgelassen – King ließ sich von halbnackten Männern in einer ägyptischen Sänfte auf den Platz tragen. Schließlich jagte Billie Jean King in diesem Spiel ihren 26 Jahre älteren Gegner mit 6:4, 6:3 und 6:3 ziemlich unsanft vom Platz.

Von den Medien geoutet wurde Billie Jean King zur LGBT-Ikone

Die letzten Jahre ihrer aktiven Karriere lebte sie als eine der wenigen offen bisexuellen Sportler: Im Jahr 1981 wurde sie von den Medien geoutet – und weigerte sich, den Rat ihrer Berater anzunehmen und ihre sexuelle Orientierung zu dementieren.

Ihre Ehe mit Lawrence King hatte zu diesem Zeitpunkt ihren Höhepunkt schon hinter sich, 1987 wurde sie geschieden. Damit ist die 1,64 Meter große Frau mit der gewichtigen Stimme seit fast 40 Jahren eine Ikone der LGBT-Bewegung in den Vereinigten Staaten.

So wurde sie unter anderem 2014 vom damaligen US-Präsident Barack Obama zu den Olympischen Winterspielen ins russische Sotschi geschickt – und sprach sich dafür aus, die Menschenrechts-Lage in den Ländern, die sich um die Austragung von Olympischen Spielen bewerben, stärker zu berücksichtigen.

Bis heute spricht die 75-Jährige Klartext, wenn es um Ungerechtigkeiten geht

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) bekennt sich zwar in seiner Charta dazu, auch Lesben und Schwule nicht zu diskriminieren. Doch Billie Jean King hätte, dass sexuelle Orientierung als Anti-Diskriminierungsziel explizit in die Charta geschrieben wird. „Und ich glaube, das ist wichtig“, so King damals.

Und als ihre ehemalige Kollegin Margaret Court vor der Öffnung der Ehe in ihrer Heimat Australien warnte, forderte Billie Jean King, den Namen der Margret Court Arena in Melbourne, wo auch die Australian Open gespielt werden, zu ändern.

Im Jahr 2000 wurde sie für ihr Engagement mit dem Capitol Award der LGBT-Organisation GLAAD ausgezeichnet. Speziell herausgestellt wurde ihre Unterstützung eines Lehrfilms für die öffentlichen Schulen in Chicago sowie ihr Einsatz in der Elton John AIDS Foundation und des National AIDS Fund. Billie Jean King lebt mit ihrer Lebensgefährtin Ilana Kloss, einer ehemaligen südafrikanischen Tennisspielerin, in New York und Chicago.

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