Mittwoch, 24. April 2024
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[Video] Trans-Frau ermordet: Polizei verhaftet 21-Jährigen

Nach der Tat in Paris flüchtete der Verdächtige nach Paderborn

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In Paderborn ist ein 21-jähriger Ägypter festgenommen worden, der unter dem dringenden Verdacht steht, in Paris mit einer Polizeiwaffe eine Transfrau erschossen zu haben. Er soll einer Bande angehört haben, die der 36-jährigen Sexarbeiterin über Monate das Leben schwer gemacht hat.

Seit zwei Jahren prostituerte sich Vanesa Campos, um ihre Familie in Peru zu unterstützen

Vanesa Campos, eine 36 Trans-Frau aus Peru, lebte seit zwei Jahren in Frankreich und arbeitete auf dem Straßenstrich im Bereich des Parks „Bois des Boulogne“. Dort stehen Kleintransporter, in denen das Geschäft dann vollzogen wird. Mit dem Geld unterstützte sie ihre Familie in Peru.

Doch während die Freier dort mit den Sexarbeiterinnen zugegen waren, plünderte eine Bande regelmäßig die Autos der Männer. Unter anderem stahlen sie aus dem Wagen eines Polizisten eine Waffe. Mit dieser Pistole wurde Campos in der Nacht von den 16. auf den 17. August ermordet.

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Als eine Bande ihren Kunden ausrauben will, geht sie dazwischen – und wird erschossen

Medienberichten zufolge wollte sie ihren Kunden davor schützen, von der Bande ausgeraubt zu werden. Bei der Obduktion wurden sechs Einschüsse und zwei Messerstiche festgestellt. Und die Peruanerin war nicht das einzige Opfer am Bois des Boulogne: In den letzten Jahren wurden dort mindestens zwölf Sexarbeiterinnen getötet.

Die Tat schlug in Frankreich hohe Wellen: Am Freitag nach der Tat waren hunderte Menschen, darunter auch Prostituierte und LGBTI-Aktivisten, durch Paris marschiert und forderten „Gerechtigkeit für Vanesa“. Konkret geht es um die Rücknahme eines Gesetzes aus dem Jahr 2016, das Prostitution kriminalisiert. So würden Sexarbeiter zur Arbeit in unsicheren Gegenden gezwungen werden, was sie zusätzlichen Gefahren aussetze.

Einer der Verdächtigen konnte in einer Asylbewerberunterkunft in Paderborn gefasst werden

Wenige Tage später wurden acht Verdächtige ausgeforscht, Ende August wurden schließlich fünf Männer wegen Mordes angeklagt. Doch Mahmoud K., einer der Verdächtigen, konnte zunächst flüchten. Ende November konnte der 21 Jahre alte Ägypter schließlich in einer Asylbewerberunterkunft in Paderborn gefasst werden. Das bestätigten die Generalstaatsanwaltschaft Hamm und die Polizei am Mittwoch.

Dem Mann werden Totschlag und bandenmäßiger Diebstahl vorgeworfen. Es gilt die Unschuldsvermutung. Nun läuft ein Auslieferungsverfahren an Frankreich. Dieses kann bis zu drei Monate dauern, so Oberstaatsanwalt Tim Engel gegenüber der Bild-Zeitung.

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