Donnerstag, 25. April 2024
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Brasilien: Trans-Gemeinde in Sorge vor dem neuen Präsidenten

Bekennender Homo-Hasser als Präsident: Die Community fürchtet, ihre Rechte wieder zu verlieren

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Mit dem Jahreswechsel bekommt Brasilien einen neuen Präsidenten: Am 1. Jänner wird der ultrarechte Jair Bolsonaro vereidigt. Er hat sich in der Vergangenheit schon mehrmals als extrem LGBT-feindlich positioniert – nun herrscht in der Community große Unsicherheit.

Bereits jetzt wird alle 48 Stunden ein Trans-Mensch in Brasilien ermordet

Besondere Angst vor dem neuen Präsidenten haben dabei Transgender-Personen: Bereits jetzt wird in Brasilien alle 48 Stunden ein Trans-Mensch ermordet – die höchste Mordrate weltweit. Und das Klima im Land hat sich für alle sexuelle Minderheiten seit der Wahl verschlechtert.

Evangelikale, die die Wahl von Bolsonaro unterstützt haben, geben offen zu, Trans-Menschen „heilen“ zu wollen, und der künftige Präsident unterstützt sie dabei. Eine dieser Evangelikalen ist Damares Alves, die künftige Ministerin für Familien, Frauen und Menschenrechte. Auch, wenn sie angekündigt hat, die Rechte sexueller Minderheiten schützen zu wollen – die Community bringt ihr nur Misstrauen entgegen.

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Viele Trans-Menschen wollen schnell ihr Geschlecht am Amt anpassen

Viele Trans-Menschen haben Angst, dass die Attacken ab Jänner noch weiter zunehmen können. Sie ziehen deshalb die Anpassung ihres Geschlechts in offiziellen Dokumenten vor – weil sie Angst haben, dass sich die rechtliche Situation nach dem Amtsantritt Bolsonaros schnell ändern könnte. Erst seit März 2018 können Trans-Personen in Brasilien nach einer Entscheidung des Höchstgerichts ihr Geschlecht auch ohne Operation ändern.

In São Paulo hat der LGBT-Verein „Casa 1“  genug Spenden erhalten, um neben den Kosten für die Eheschließung gleichgeschlechtlicher Paare auch die Notargebühren für 150 Trans-Personen zu übernehmen, die vor Bolsonaros Amtsantritt noch schnell ihren Namen und ihr Geschlecht ändern wollen.

Aus Kostengründen hatte Trans-Mann Pedro Pires einen offiziellen Namenswechsel hinausgezögert. „Aber unsere Rechte sind fragil. Wenn Bolsonaro mal an der Macht ist, haben wir Angst, dass wir die jeden Moment verlieren können“, sagt er der britischen Tageszeitung The Guardian. Eine Angst, die offenbar nicht ganz unbegründet ist.

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