Freitag, 26. April 2024
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[Video] Schwules Paar von Mob krankenhausreif geprügelt

„Das Letzte, was er einstecken musste, war ein Tritt auf denHinterkopf. Da habe ich geglaubt, er sei tot“

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Weil sie Händchen gehalten haben ist ein schwules Paar in Austin im US-Bundesstaat Texas von einem Mob krankenhausreif geprügelt worden. Die Angreifer konnten unerkannt flüchten.

Das Paar wollte von einem Geburtstagsfest nach Hause, als der Angriff geschah.

Es war in der Nacht von Freitag auf Samstag gegen 2.45 Uhr, als Tristan Perry und Spencer Deehring gerade von der Geburtstagsfeier eines Freundes zu ihrem Auto gehen wollten. Dabei hielten sie Händchen.

Das gefiel einem Mann, der gerade auf der Straße stand, offenbar nicht so gut: Er beschimpfte das Paar schwulenfeindlich. Die beiden Männer versuchten, die Beleidigungen offensiv zu überhören, Deehring rief dem Unbekannten sogar zu, er könne ihn nicht verstehen.

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Zuerst beleidigte der Mob das Paar, dann schlug er mit vereinten Fäusten zu

Daraufhin rief der Mann seine Freunde, die die beiden bis jetzt nicht gesehen haben. Der Mob begann, dem schwulen Paar auf dem Weg zu seinem Auto zu folgen. Dabei beschimpfte die Gruppe das Paar auf jede erdenkliche Weise. Deehring sagte ihnen: „Burschen, ich habe euch nichts mehr zu sagen. Wir sind auf dem Weg nach Hause, lasst uns alleine.“

Doch die Gruppe ließ ihre Fäuste sprechen: Sie schlugen Tristan Perry unvermittelt ins Gesicht. Dabei brachen sie ihm die Nase, durch die Wucht des Schlages fiel der junge Mann auf den Boden. Dort liegend trat ihn ein anderer Mann gegen den Kopf, bis er bewusslos war.

„Das Letzte, was er einstecken musste, war ein extrem harter Tritt auf seinen Hinterkopf. Da habe ich geglaubt, er sei tot“, erinnert sich Deehring an den Angriff auf seinen Partner. Beim Versuch, ihn zu beschützen, wurde auch er von den Männern bewusstlos geprügelt.

Ein Passant rettete dem schwulen Paar vielleicht das Leben

Ein zufällig vorbeikommender Passant rief den Notruf und verscheuchte die Angreifer. Er blieb bei den Verletzten, bis die Rettung eingetroffen war. „Wenn dieser Passant nicht dagewesen wäre, hätten die weitergemacht, und es wäre viel schlimmer geworden“, meint Deehring.

Im Krankenhaus wurden bei Perry eine Schnittwunde am Hinterkopf, ein Nasenbeinbruch, mehrere ausgeschlagene Zähne und Prellungen festgestellt. Er leidet noch immer an Gedächtnislücken. Deehring erlitt mehrere Wunden, Quetschungen im Nacken und am Kopf sowie Schwellungen im Kiefer und im Mund. Beide haben starke Schmerzen und Schwierigkeiten beim Kauen.

Die Zahl der Angriffe sei gestiegen, sagt LGBT-Aktivistin Anna Nguyen

Für Anna Nguyen, lokale Vorsitzende der LGBT-Gruppe PFLAG, ist dieser Angriff ein Alarmzeichen. Sie habe in den 26 Jahren, die sie in Austin lebt, schon viele Attacken auf Angehörige sexueller Minderheiten gesehen. Aber „es fühlt sich an, als ob zuletzt die Häufigkeit spürbar angestiegen wäre“.

Um die Behandlungskosten abzudecken, haben Perry und Deehring eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Bis jetzt haben Unterstützer bei GoFund Me bereits mehr als 10.000 Dollar gespendet, ein Vielfaches der erwarteten Summe.

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