Freitag, 19. April 2024
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Algerien: Student wurde Kehle durchgeschnitten, mit seinem Blut „He is gay“ auf Wand geschrieben

In seinem eigenen Zimmer wurde der 21-Jährige brutal ermordet

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Eine grauenhafte Bluttat hat such in Ben Aknoun, einem Vorort der algerischen Hauptstadt Algier ereignet: Der 21-jährige Medizinstudent Assil Belalta wurde in seinem Zimmer am Campus der Universität ermordet.

In seinen eigenen vier Wänden wurde der junge Medizinstudent ermordet

Belalta kam letzten Sonntag gegen 19.00 Uhr zurück in sein Zimmer. Ihm folgten zwei Männer. Sie überfielen ihn in seinen eigenen vier Wänden und schlitzten ihm die Kehle auf. Dann schrieben die Männer mit seinem Blut „He is gay“ auf die Wand und ließen den jungen Mann verbluten. Die Täter verschwanden mit den Autoschlüsseln des 21-Jährigen und flüchteten mit dem Wagen.

Wenig später fanden seine Freunde den leblosen Körper des Medizinstudenten in seinem eigenen Blut liegen und riefen die Polizei. Belalta studierte auf der Universität von Algier im dritten Jahr Medizin. Seinem Facebook-Profil zufolge war er an Männern und Frauen interessiert.

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Mehrere hundert Studenten demonstrierten auf der Uni gegen den gewaltsamen Tod von Belalta

Am Montag, nachdem sich die Nachricht vom gewaltsamen Tod des 21-Jährigen verbreitet hatte, versammelten sich mehrere hundert Studenten außerhalb der medizinischen Fakultät der Universität, um Assil Belalta zu gedenken. Sie hielten für den ermordeten Studenten eine Schweigeminute ab.

Wie einigen Facebook-Kommentaren zu entnehmen ist, haben die Studierenden, die auf dem Campus wohnen, schon länger die laxen Sicherheitsvorkehrungen auf dem Universitätsgelände kritisiert. So soll es dort immer wieder zu Raub, Übergriffen und sogar Vergewaltigungen gekommen sein.

LGBT-Aktivisten machen homophobe Aussagen in der Politik für den Mord mitverantwortlich

Mittlerweile hat die algerische LGBT-Gruppe „Association Alouen“ die Details der Bluttat bestätigt. Sie macht die Politik für den Mord mitverantwortlich: Der Mord geschah zwei Wochen, nachdem der Vorsitzende der Algerischen Richtervereinigung Menschenrechtsorganisationen und Initiativen, die für eine Entkriminalisierung von Homosexualität in Algerien kämpfen, kritisiert hatte.

Djamel Laîdouni sagte, diese Gruppen „treten die Werte und Grundlagen des algerischen Volkes, das keine Toleranz gegenüber Homosexuellen zeigt, mit Füßen“ und die Richter würden sich „jedem gegenüberstellen, der Gesetze gegen die Besonderheiten des algerischen Volkes beschließen möchte“.

Einvernehmlicher gleichgeschlechtlicher Sex ist in Algerien seit 1966 verboten. Es drohen Geldstrafen oder zwischen zwei Monaten und zwei Jahren Haft. Ist einer der Beteiligten minderjährig, drohen sogar bis zu drei Jahren Haft.

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