
In Marokko hat die Gendarmerie am Samstag eine symbolische gleichgeschlechtliche Hochzeit in der Region Marrakesch gesprengt und dabei acht Personen festgenommen. Das berichten lokale Medien, unter anderem das Online-Magazin H24 Info.
Ein junges schwules Paar wollte seine Liebe besiegeln
Auch, wenn es in Marokko keine Eingetragene Partnerschaft oder Ehe gibt, wollten zwei Männer im Alter von 24 und 26 Jahren ihre Beziehung mit einer Zeremonie besiegeln. Ort dafür war ein Tourismuskomplex in Saâda, einem Vorort der Hauptstadt Marrakesch. Dazu eingeladen waren etwa 25 Gäste, Marokkaner und Ausländer, ein lokaler Sänger sollte die Zeremonie begleiten.
Das Paar hatte sich für den Ort entschieden, weil sie sich in der Abgeschiedenheit sicher vor den Behörden fühlten. Denn Homosexualität ist in Marokko verboten, es drohen Haftstrafen. Zusätzlich baten die Organisatoren das Personal, ihre Telefone auszuschalten und nur eingeladenen Gästen den Zutritt zu den Räumlichkeiten zu erlauben.
Die Gendarmerie umstellte den Komplex, die Teilnehmer der Hochzeitsgesellschaft mussten fliehen
Trotzdem bekam die marokkanische Gendarmerie Wind von der Zeremonie und umstellte den Komplex. Den Gästen gelang es allerdings, in einen nahe gelegenen Wald zu flüchten. Einige versuchten, per Anhalter zu entkommen, die ausländischen Gäste nahmen dazu ihre Wagen. Die Gendarmerie konnte acht mutmaßliche Schwule festnehmen, die in einem Großraumtaxi flüchten wollten.
Derzeit gibt es keine offiziellen Angaben dazu, was mit den Festgenommenen passiert. Werden sie vor Gericht gestellt, drohen ihnen bis zu drei Jahre Haft wegen Homosexualität.