Dienstag, 16. April 2024
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Israel: 3.900 Euro Strafe für Pizzeria, die Schwulen aus dem Lokal geworfen hat

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Ein wegweisendes Urteil hat nun ein Gericht in Israel getroffen: Weil eine Pizzeria in Jerusalem einen schwulen Kunden aus dem Lokal geworfen hatte, muss sie nun 3.900 Euro Strafe zahlen.

Der Kellner wollte wissen, ob Sammy Kanter schwul war – und schmiss ihn anschließend raus

Der Vorfall ereignete sich einen Tag nach der Jerusalem Pride, die Anfang August stattgefunden hatte. Sammy Kanter ging mit einem Freund in eine Pizzeria, und dabei trug er ein Muskel-Shirt, auf dem „Cincy“, die Abkürzung für die US-Stadt Cincinnati, in Regenbogenfarben zu lesen war.

Daraufhin wollte der Kellner wissen, ob Kanter schwul sei. Als dieser bejahte, zeigte der Kellner auf die Türe und warf ihn kurzerhand aus dem Lokal.

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Für Sammy Kanter, der in den USA geboren wurde und in Israel eine Ausbildung zum Rabbiner macht, war die Reaktion des Kellners ein Schock. „Ich dachte immer, Israel sei der Ort, wo sich Juden immer wie zu Hause fühlen können. Ein Land, das jüdische Werte lebt. Und ein Ort, der weltweit führend bei LGBTQ-Rechten ist“, schrieb er auf Facebook.

Seit 2000 gibt es in Israel ein strenges Anti-Diskriminierungsgesetz

Er entschloss sich, gegen diese Diskriminierung vorzugehen, und zeigte die Pizzeria an. Nun hat ihm ein Gericht Recht gegeben: Das Restaurant hat gegen ein Gesetz verstoßen, dass seit dem Jahr 2000 in Israel Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung verbietet. Nun muss die Pizzeria eine Strafe in der Höhe von 16.000 Schekel, ungefähr 3.900 Euro, zahlen.

Kanter ist froh, an die Öffentlichkeit gegangen zu sein: „Ich will sichergehen, dass Unternehmen wissen, dass Diskriminierung nicht geht. Gleichzeitig will ich denen, die Angst haben, sie selbst zu sein, zeigen, dass sie auch in diesem Land gefeiert werden“, sagt er in einer ersten Stellungnahme.

Auch Anat Hoffman vom Israel Religious Action Center, einer israelischen Menschenrechtsorganisation, begrüßt den Richterspruch. „Wenn den Leuten nicht die Konsequenzen ihres Fanatismus gezeigt werden, bleiben sie Fanatiker“, sagt er. Das Anti-Diskriminierungsgesetz werde nicht häufig genutzt, solche Urteile würden zeigen, dass es allerdings wirke und die Gesellschaft besser mache.

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