Donnerstag, 28. März 2024
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Brunei-Boykott: Deutsche Bank unterstützt George Clooney

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Jede Menge Unterstützung gibt es für Oscar-Preisträger George Clooney für seinen Boykottaufruf gegen Hassanal Bolkiah, den autoritär regierenden Sultan von Brunei. Grund für den Boykott ist eine Verschärfung der Gesetze, wonach unter anderem schwulen Muslims der Tod durch Steinigung droht.

Die ersten großen Firmen boykottieren die Hotels des Sultans von Brunei

Verschiedene Unternehmen wie wie die Deutsche Bank, die Zeitung „Financial Times“ sowie verschiedene Immobiliengesellschaften haben angekündigt, die neun Luxushotels der Dorchester Collection zu meiden. Diese gehören dem Sultan. „Die von Brunei eingeführten neuen Gesetze verletzen grundlegende Menschenrechte. Es ist unsere Pflicht als Unternehmen, uns gegen Menschenrechtsverletzungen zu stellen“, erklärte dazu Stuart Lewis, zuständiges Vorstandsmitglied der Deutschen Bank.

Die Dorchester Collection hat mittlerweile sämtliche Social-Media-Profile ihrer Hotels gelöscht oder aus privat gestellt. Auf ihrer Webseite haben sie eine Nachricht veröffentlicht, dass sie keine Form der Diskriminierung dulden. Auch auf TripAdvisor können die Hotels nicht mehr bewertet werden – offenbar haben sich auch hier viele Gegner des neuen Gesetzes Luft gemacht.

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Keine Werbung mehr für das Sultanat auf Londoner Verkehrsmitteln

Die Fluglinie Virgin Australia hat außerdem eine Vereinbarung mit Royal Brunei Airlines beendet. Das Reisebüro STA Travel, das auch in Österreich aktiv ist, hat angekündigt, keine Tickets mehr für die Fluglinie des Sultanats zu verkaufen.

In den U-Bahnen und Bussen von London wird es außerdem künftig keine Werbung mehr geben, die für Urlaub in dem Kleinstaat auf der südostasiatischen Insel Borneo wirbt. Außerdem gab es am Wochenende vor einem der Hotels, dem Dorchester in London, einen Massenprotest gegen die neuen Gesetze in Brunei – inklusive einem schwulen Massen-Kiss-In.

Seit letzter Woche gilt in Brunei die Scharia

Grundlage für das neue Strafrecht in Brunei ist die Scharia, die im weiten Sinne die religiösen und rechtlichen Normen im Islam regelt. Auch das Lästern über den Propheten Mohammed, Vergewaltigung oder Raub können durch die neuen Verschärfungen mit dem Tod bestraft werden. Für gleichgeschlechtlichen Sex unter Frauen drohen Stockhiebe oder bis zu zehn Jahre Haft.

In dem Sultanat sind zwei Drittel der mehr als 420.000 Einwohner und Einwohnerinnen muslimischen Glaubens. Der autoritär regierende Sultan Hassanal Bolkiah hatte 2014 damit begonnen, die Scharia einzuführen. Nach großen internationalen Protesten hat er aber zunächst davon abgesehen – nun holt er die zunächst auf Eis gelegten Maßnahmen nach. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bezeichnete das neue Strafgesetzbuch als „barbarisch“ und forderte die Aussetzung von der Strafen und Verletzungen der Menschenrechte.

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