Donnerstag, 28. März 2024
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Hitradio Ö3 spielt Sarah Connors Coming-Out-Song „Vincent“ unzensiert

"Wecker"-Moderator Robert Kratky freut sich über die Diskussionen, die das Lied auslöst

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Für hitzige Diskussionen sorgt derzeit die deutsche Sängerin Sarah Connor mit ihrem Coming-Out-Song „Vincent“. Weil die erste Zeile ziemlich deutlich ist, wird das Lied von vielen deutschen Privatradios zensiert oder zu bestimmten Zeiten nicht gespielt. Ein Sender, der sich hinter den Song stellt, ist das Hitradio Ö3.

Deutschen Privatsendern ist die erste Zeile des Liedes zu direkt

„Vincent kriegt kein‘ hoch, wenn er an Mädchen denkt“: Gleich in der ersten Zeile macht die 38-Jährige Mutter von drei Kindern klar, worum es in „Vincent“ geht. Einige deutsche Sender spielen das Lied deshalb ohne die erste Zeile oder in einer entschärften Version, in der das Wort „hoch“ nicht zu hören ist.

So auch bei Antenne Bayern. „Wir finden den Song ganz großartig und unterstützen auch das Thema Toleranz“, betont etwa Programmdirektorin Ina Tenz – die erste Zeile, die für das Verständnis des Liedes elementar ist, hat der Sender  aber trotzdem herausgeschnitten. „Ich möchte Sarah Connor erleben, wie sie künftig ihrem kleinen Sohn erklärt, was damit gemeint ist“, begründet das die Programmchefin.

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Sarah Connor hat das Lied auch ihren Kindern vorgespielt – die hatten kein Problem damit

„Ehrlich gesagt gab es niemanden, der nicht am Ende des Songs verstanden hat, dass es um Liebe geht“, antwortet Connor in einem Interview mit RTL. „Wir tun ja immer so, als wäre es überall, als wäre es völlig in Ordnung, und dann bringt es ein Song auf den Punkt, und dann gibt’s plötzlich Ressentiments“, wundert sie sich. Sie sieht „Vincent“ als Gesprächsanstoß.

Eine Meinung, die man auch bei Österreichs größtem Radiosender teilt. Im Hitradio Ö3 war Sarah Connor zu einer Studiosession zu Gast. Gespielt wurden die Lieder in der am meisten gehörten Sendung, dem Ö3-Wecker. Und auch hier singt Connor „Vincent“, inklusive der ersten Zeile. „Ich bin froh über die Reaktionen, es regt ein Gespräch an“, erklärt Ö3-Wecker-Moderator Robert Kratky.

Besonders öffentlich-rechtliche Sender unterstützen „Vincent“ von Sarah Connor

Und auch sonst sind es vor allem öffentlich-rechtliche Sender, die keine Angst vor „Vincent“ haben – wie der Bayerische Rundfunk. „Wir finden den Song musikalisch toll und textlich sehr mutig, und deswegen läuft er regelmäßig in Bayern 3“, erklärt Programmchef Thomas Linke-Weiser: „Wir haben bisher so gut wie keine Beschwerden unseres Publikums deswegen bekommen.“ Eher fänden es die Leute gut, dass sich eine Mainstream-Künstlerin wie Connor eines solchen Themas annehme.

Auch bei Antenne Brandenburg und rbb 88.8, den Regionalsendern des Rundfunks Berlin-Brandenburg, gibt es keine Einschränkungen für den Song. Auch Christian Brost, Musikchef von hr3, der Popwelle des Hessischen Rundfunks, macht klar: „Er ist ein Statement, weil es um Toleranz geht. Wir haben mit einem Psychologen gesprochen, ob das Lied ‚Vincent‘ Auswirkungen auf Kinder mit diesem Namen hat. Er hat darin aber kein Problem gesehen“, betont er.

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