Mittwoch, 24. April 2024
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Nationalrat für Verbot von „Homo-Heiler“-Therapien für Minderjährige

Entsprechender Antrag wurde angenommen

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Im österreichischen Nationalrat hat sich heute eine Mehrheit der Abgeordneten für ein Verbot von Konversionstherapien an Jugendlichen ausgesprochen.  Unterstützt wurde der Antrag auch von Abgeordneten der ÖVP. Lob dafür kommt von LGBT-Organisationen.

Der Entschließungsantrag liegt bereits seit Dezember im Parlament

Mario Lindner, offen schwuler Gleichbehandlungssprecher der SPÖ und Bundesvorsitzender der sozialdemokratischen LGBT-Initiative SoHo, hat bereits im Dezember 2018 im Zuge der TeenSTAR-Affäre einen entsprechenden Entschließungantrag eingebracht. Bis jetzt hat die türkis-blaue Koalition eine Abstimmung zu dem Thema verhindert.

Doch nun wurde der Antrag im Spiel der freien Kräfte auch mit den Stimmen der ÖVP angenommen. Der Nationalrat fordert darin die Bundesregierung auf, „unverzüglich dem Nationalrat eine Regierungsvorlage zur Beschlussfassung zu übermitteln, mit der die Ausübung von Konversions- und ‚reparativen Therapieformen‘ an Minderjährigen verboten wird“.

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Lindner freut sich, dass es endlich eine parlamentarische Mehrheit gibt

„Es ist ein immenser Erfolg, dass nach vielen Diskussionen, Verhandlungen und parlamentarischen Anfragen durch uns heute endlich eine Mehrheit hinter dem Verbot von ‚Homo-Heilern’ in Österreich steht“, zeigt sich Lindner stolz. „Gerade in der Woche der EuroPride in Wien bekennt die Politik damit endlich Farbe.

Er freue sich, dass sich „nach Monaten und Jahren der absoluten Blockade“ auch ÖVP-Abgeordnete dazu entschlossen hätten, eine Abschaffung von Konversionstherapien in Österreich zu unterstützen: „Wir hätten diesen Schritt schon vor knapp einem Jahr setzen können, als erstmals die Praktiken des Sexualkunde-Vereins TeenSTAR öffentlich diskutiert wurden. Aber besser jetzt als nie!“

Hocherfreut über das Abstimmungsergebnis zeigt sich auch die HOSI Salzburg, die erstmals über die Praktiken von TeenSTAR berichtete. „Konversionstherapien sind Schein-Therapien, die die psychosoziale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gefährden. Ihre Schädlichkeit ist wissenschaftlich belegt. Therapeutinnen, Therapeuten und Organisationen, die diese Praktiken durchführen oder bewerben, müssen zur Verantwortung gezogen werden“, so HOSI-Salzburg-Obmann Josef Lindner.

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