Donnerstag, 18. April 2024
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Bunter und politischer: 400.000 Teilnehmer bei Madrid Pride

Respekt für die ältere Generation und Kampf gegen Rechts als große Themen

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Eine Parade der Spitzenklasse hat es am Wochenende in Madrid gegeben: Angaben der Polizei zufolge feierten rund 400.000 Menschen am Samstag in einem Meer von Regenbogenflaggen für die Rechte sexueller Minderheiten.

Dieses Jahr wurde ein Schwerpunkt auf die ältere Generation gelegt

Das Motto lautete dieses Jahr: „Ältere Menschen aus dem Schrank: Geschichte, Kampf und Erinnerung!“ Dem entsprechend wurde die Parade auch von Aktivistinnen und Aktivisten der ersten Stunde angeführt. Auch forderten die Veranstalter eine bessere Versorgung für ältere Mitglieder der LGBT-Community.

In Spanien war Homosexualität noch bis in die 1970er-Jahre illegal. Erst im Jahr 1978, drei Jahre nach dem Tod von Diktator Franco, wurden die Gesetze geändert. Der erste Pride im Land fand 1977 in Barcelona statt. In Madrid wird er seit 1978 begangen. Heute ist die Parade in Madrid den Veranstaltern zufolge die größte in Europa.

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„Ich bin 53 Jahre alt und habe gelitten“, erklärte beispielsweise Manuel Carmona mit einer großen Regenbogenflagge in der Hand. „Aber diejenigen, die 63 Jahre und älter sind, haben doch deutlich mehr gelitten. Ich möchte, dass wir diese Menschen anerkennen, die uns geholfen haben“, fügte Carmona, der seit 30 Jahren Aktivist ist, hinzu.

Ultrarechte Partei möchte Parade aus dem Stadtzentrum von Madrid verbannen

Und wie in den Anfangstagen war auch dieses Jahr die Madrid Pride wieder politischer als sonst: Grund dafür ist der Erfolg von „Vox“, der ersten ultrarechten Partei in Spanien seit dem Tod Francos. Die Partei setzte sich im Vorfeld dafür ein, dass die Parade in die Vororte verlegt werden sollte und lehnte öffentliche Zuschüsse für die Veranstaltung ab. Ohne Erfolg: Die Parade führte wie jedes Jahr durchs Stadtzentrum bis zum  Plaza de Colon.

„Sie wollen nicht verstehen, dass, wenn wir über Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen  und Transgendern sprechen, sprechen wir über Menschenrechte“, erklärte der offen schwule spanische Innenminister Fernando Grande-Marlaska am Rand der Parade.

Seit den ersten Demonstrationen für gleiche Rechte hat sich für sexuelle Minderheiten in Spanien viel getan. Heute gilt das katholisch geprägte Land als liberal, Homosexualität wird in der Gesellschaft weitgehend akzeptiert. Bereits im Jahr 2005 wurden unter einer sozialdemokratischen Regierung die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet – Spanien war dabei das dritte Land der Welt.

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