In den Niederlanden hat die römisch-katholische Kirche einen beliebten Priester gefeuert, nachdem dieser offen über seine Homosexualität gesprochen hatte. Pierre Valkering war Priester der Vredeskerk (Friedenskirche) iim Süden Amsterdam und setzte sich auch immer wieder für sexuelle Minderheiten ein.
Zu seinem 25. Priesterjubiläum outete sich Pierre Valkering als schwul und sprach Klartext
Für Unmut bei seinen Vorgesetzten sorgte ein Buch, das Valkering zu seinem 25-jährigen Priesterjubiläum veröffentlicht hatte. Dabei outete er sich nicht nur als offen schwul, sondern schrieb auch über Sex im Priesterstand – unter anderem seinen Erlebnissen in Schwulensaunen oder Darkrooms.
Dass das in der Kirche für Unmut sorgen wird, hat Valkering bereits geahn: Kurz nach seinem Coming-Out meinte er gegenüber dem LGBT-Magazin Gay Krant, dass seine Offenheit in diesen Punkten berufliche Konsequenzen haben könnte.
Nun hat das zuständige Bistum Haarlem-Amsterdam diese Konsequenzen gezogen und den beliebten Priester von der Leitung der Pfarre abgezogen. Im Priesterstand darf Valkering aber trotzdem bleiben.
Die Kirche bestreitet, dass die Kritik der Grund für die Entlassung war
Das Bistum bestreitet in einer Stellungnahme, dass die Homosexualität von Valkering zur Entlassung geführt habe. Grund sei der Bruch des Zölibatsversprechens gewesen.Der Priester habe „öffentlich unmissverständlich klargemacht, dass er sein Versprechen der Ehelosigkeit nicht gehalten hat und es auch in Zukunft nicht halten kann und wird“.
Als Priester hat Valkering immer für die Einbindung sexueller Minderheiten in die römisch-katholische Kirche geworben – was nicht immer einfach war: Bereits 2016 verbot ihm der Bischof, am Amsterdamer Canal Pride teilzunehmen.