Freitag, 29. März 2024
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Anklage gegen Kevin Spacey fallengelassen

Die Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers zerbröselte in den letzten Tagen

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Im US-Bundesstaat Massachusetts ist ein Strafverfahren gegen den offen schwulen Schauspieler Kevin Spacey fallengelassen worden. Das berichten mehrere US-Medien unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Ihm wurde vorgeworfen, im Jahr 2016 einen damals 18-Jährigen betrunken gemacht und in den Schritt gefasst zu haben. Ihm drohten deshalb bis zu fünf Jahren Haft. Doch nun hat das mutmaßliche Opfer die Aussage verweigert.

Das wichtigste Beweismittel im Prozess gegen Kevin Spacey war plötzlich nicht mehr auffindbar

Der Bursche arbeitete auf der Ferieninsel Nantucket in einem Restaurant als Aushilfskellner, als sich Spacey ihm unangemessen genähert haben soll – was der Schauspieler von Anfang an bestritten hatte. Die Staatsanwaltschaft klagte den 59-Jährigen wegen sexueller Nötigung an.

Wichtigstes Beweismittel der Anklage war das Handy des Teenagers, mit dem er den Übergriff gefilmt haben soll. Doch genau dieses Mobiltelefon ist jetzt unter mysteriösen Umständen verschwunden. Ein Polizist erklärte, das Handy der Familie nach Auswertung der Daten zurückgegeben zu haben. Die Familie wiederum erklärte, das Handy nicht zurückbekommen zu haben.

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Die Familie des Opfers könnte am Handy des Burschen Dinge gelöscht haben, um ihn besser dastehen zu lassen

Vor Gericht bestätigte die Mutter des Burschen allerdings, Fotos von dem Handy gelöscht zu haben, bevor sie es der Polizei übergeben hatte. Diese hätten ihren Sohn in Verlegenheit bringen könnte, erklärte sie. Von dem mutmaßlichen Übergriff selbst habe sie aber keine Daten gelöscht betonte sie.

Zuvor hatte der Anwalt des Schauspielers vor Gericht angedeutet, dass von dem Handy Kurznachrichten gelöscht wurden, die zeigten, dass der damals 18-Jährige mit der Situation einverstanden gewesen sei.

Das bestritt das mutmaßliche Opfer bei seiner Einvernahme zwar – als er allerdings gewarnt wurde, dass jede Manipulation des Smartphones strafrechtliche Konsequenzen mit sich ziehen könnte, machte er von seinem Recht Gebrauch, die Aussage zu verweigern, um sich nicht selbst belasten zu müssen.

Vor einigen Tagen hatte der Teenager schon seine Zivilklage gegen Kevin Spacey zurückgezogen

Bereits vor weniger als drei Wochen hatte das mutmaßliche Opfer seine parallel zu dem Strafverfahren angestrengte Zivilklage ohne Angabe von Gründen zurückgezogen. Der junge Mann hatte Spacey wegen schweren mentalen und emotionalen Verletzungen auf Schadenersatz verklagt

Es sind nicht die einzigen Vorwürfe, die rund um die #MeToo-Bewegung gegen Kevin Spacey aufgekommen waren. Im Oktober 2017 hatte der Schauspieler Anthony Rapp Spacey in einem Interview beschuldigt, ihn als 14-Jährigen bei einer Party im Jahr 1986 missbraucht zu haben. Mittlerweile sind mehr als dreißig einschlägige Vorwürfe gegen Spacey öffentlich.

Ein Unschuldslamm ist der Schauspieler deshalb aber noch lange nicht

Kevin Spacey fiel deshalb in der Branche in Ungnade und erlebte einen dramatischen Karriereabsturz. Unter anderem verlor er seine Hauptrolle in der Netflix-Kultserie „House of Cards“.

Der Streaming-Dienst hält auch den fertig abgedrehten Film „Gore“ über das Leben von Gore Vidal unter Verschluss. In Ridley Scotts ebenfalls abgedrehten Film „Alles Geld der Welt“ wurde der Schauspieler nach dem Bekanntwerden des Skandals durch Christopher Plummer ersetzt. 

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