Freitag, 19. April 2024
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Berlin: Männergruppe beleidigt schwulen Mann auf der Warschauer Brücke

Zum Schluss tritt einer von ihnen ihm noch das Handy aus der Hand

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In Berlin kam es am Wochenende erneut zu einem schwulenfeindlichen Zwischenfall: Ein 22-Jähriger wurde in der Nacht zum Sonntag in Berlin-Friedrichshain von einer Gruppe Männer beleidigt.

Fünf Männer beleidigten den 22-Jährigen, weil er schwul ist

Der Vorfall ereignete sich gegen 1.10 Uhr in der Früh: Der junge Mann rief die Polizei und gab an, dass er auf der Warschauer Brücke in Höhe des S-Bahn-Ausgangs von fünf Männern bedrängt wurde. Zunächst fragten sie, ob er schwul sei. Als er das bejahte, beschimpften sie ihn homophob.

Außerdem trat ihn einer der Männer das Handy aus der Hand. Danach ging die Gruppe in Richtung Frankfurter Tor. Die Männer konnten unerkannt entkommen. Nähere Informationen zu den Angreifern gab die Polizei nicht bekannt. Wie bei allen Hassverbrechen hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin die Ermittlungen übernommen.

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Immer mehr Vorfälle gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten werden gemeldet

Die Zahl der Fälle von Gewalt gegen sexuelle Minderheiten in Berlin ist im Jahr 2018 gestiegen. Das dürfte unter anderem daran liegen, dass auch kleine Vorfälle wie dieser immer öfter gemeldet werden. In Berlin macht die Polizei einen möglichen homo- oder transphoben Hintergrund von Verbrechen im Gegensatz zu den meisten anderen Städten im deutschen Sprachraum öffentlich.

Die Berliner Polizei zählte im letzten Jahr 225 Straftaten gegen sexuelle Minderheiten, das sind 54 mehr als im Jahr zuvor. Davon konnten 47 Prozent aufgeklärt werden – ein Anstieg zu 2017, wo die Aufklärungsrate bei 42 Prozent lag.

Einer der Bezirke mit den meisten Vorfällen ist Friedrichshain-Kreuzberg, wo auch dieser Zwischenfall passierte. Erst vor wenigen Tagen war eine Trans-Frau in einer U-Bahn-Station der Linie U7 in Berlin-Kreuzberg wegen ihrer Geschlechtsidentität beleidigt worden.

Für Opfer von Hasskriminalität gibt es eigene Ansprechpersonen bei der Berliner Polizei

Wer Opfer von Hasskriminalität wird, kann auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben. Außerdem gibt es bei der Berliner Polizei zwei Ansprechpersonen für LSBTI. Sie sind unter der Telefonnummer +49/(0)30 /4664 979 444 erreichbar.

Beim schwulen Anti-Gewalt-Projekt Maneo können LGBTI-feindliche Straftaten aus Berlin über die Webseite oder das Überfalltelefon unter der Nummer +49/(0)30 /216 33 36 (täglich von 17 bis 19 Uhr) gemeldet werden.

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