Freitag, 29. März 2024
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Arzt soll 109 Burschen missbraucht haben: Schwere Folgeschäden bei Opfern

Nun drohen dem Mediziner bis zu 15 Jahre Haft

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Die Missbrauchsvorwürfe gegen einen Arzt aus dem Salzkammergut werden immer schwerwiegender: So steigt die Zahl der mutmaßlichen Opfer immer weiter, und auch ihre seelischen Schäden sind teilweise gravierend. Nach derzeitigem Stand sollen insgesamt 109 Burschen über einen Zeitraum von fast 20 Jahren von dem Mediziner sexuell missbraucht worden sein.

Seit dem Jahr 2000 soll sich der Arzt an den Minderjährigen vergangen haben

Zwei von ihnen sollen bei den Übergriffen „schwere Folgeschäden“ davongetragen haben. Das geht aus Gutachten hervor, die von der Staatsanwaltschaft Wels in Auftrag gegeben wurden.  Bei einem dritten Jugendlichen hat sich der Verdacht schwerer Folgeschäden offenbar nicht bestätigt. Ein viertes Gutachten steht noch aus.

Damit würde sich der Strafrahmen bei einem Prozess von zehn auf fünfzehn Jahre erhöhen. Dem Urologen wird vorgeworfen, sich seit dem Jahr 2000 bei „intimen Untersuchungen“, die medizinisch nicht notwendig waren, an den maximal 14 Jahre alten Burschen vergangen zu haben.

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Noch hat die Staatsanwaltschaft keine Anklage gegen den Arzt erhoben. Sie wartet noch auf den Abschlussbericht der Polizei. Dieser soll in etwa vier Wochen vorliegen. Für den Mediziner gilt die Unschuldsvermutung. Er hat sich mittlerweile von der Ärzteliste streichen lassen.

Der Beschuldigte verteidigt die Übergriffe mit medizinischen Gründen

Der Beschuldigte behauptete zunächst, dass seine „Behandlungen“ medizinische Gründe hatten – doch ein Gutachten widerspricht hier dem Arzt aus dem Salzkammergut. Mittlerweile soll der Arzt zumindest teilweise geständig sein, so Silke Enzlmüller von der Staatsanwaltschaft Wels. Auch die Zurechnungsfähigkeit des Arztes wurde mittlerweile von einem Gutachter bestätigt.

War Ende Juli noch von 95 Opfern die Rede, haben sich mittlerweile insgesamt 109 Burschen gemeldet. Sechs davon wurden noch nicht befragt, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Der Arzt ist seit Ende Jänner in Untersuchungshaft.

Der Fall kam ans Tageslicht, nachdem die Mutter eines 15-Jährigen den Verdacht öffentlich gemacht hat, dass der Arzt ihr Kind seit dessen 12. Lebensjahr mehrfach sexuell missbraucht haben soll. Sie berichtete auch von zwei weiteren Buben aus dem Bekanntenkreis, an denen sich der Arzt vergangen haben soll. Offenbar soll der Arzt den Buben erklärt haben, dass die sexuellen Handlungen Teil der Behandlung seien.

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