Donnerstag, 28. März 2024
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SPÖ-Krise bringt Mario Lindner um sein Nationalrats-Mandat

Zweckoptimismus ist angesagt: Der SoHo-Chef hat noch eine kleine Chance für einen Platz im Parlament

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In seiner Heimatgemeinde Landl konnte SoHo-Chef Mario Lindner die Wähler überzeugen. Doch durch das schlechte bundesweite Abschneiden der SPÖ hat Lindner seinen Platz im Nationalrat nun verloren. Das hat er nun selbst auf Facebook bestätigt.

In seiner Heimatgemeinde und in der Community wird die Leistung von Mario Lindner erkannt und gewürdigt

Liezen ist der größte Bezirk Österreichs – und von den 29 Gemeinden hat die SPÖ nur in fünf die Stimmenmehrheit auf sich vereinen können. Eine davon ist die 2.700 Einwohner zählende Gemeinde Landl. Einer der Gründe für das gute Abschneiden der Partei: Mario Lindner.

Der 37-Jährige war erst seit zwei Jahren im Nationalrat – nicht nur als Bundesvorsitzender der sozialdemokratischen LGBT-Gruppe SoHo, sondern auch als engagierter Obersteirer hat er sich seitdem einen Namen gemacht. Ob für seine Region oder seine Community – sein Einsatz wird anerkannt und gewürdigt.

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Minus fünf Prozent: Die SPÖ-Krise hat Lindner seinen Platz im Nationalrat gekostet

Trotzdem wird er dem nächsten Nationalrat aller Wahrscheinlichkeit nach fehlen. Denn durch das schlechte Abschneiden der SPÖ ist aus seinem zunächst einigermaßen sicheren zehnten Listenplatz auf der Bundesliste eine Leider-Nicht-Position geworden.

Denn die Sozialdemokraten haben nur vier Mandate über diese Liste bekommen. Vier Mandatare, die vor Lindner auf der Bundesliste sind – Doris Bures, Jörg Leichtfried, Josef Muchitsch und Sonja Hammerschmid – ziehen zwar über ihre Landes- und Regionalwahllisten in den Nationalrat – doch dennoch sind noch zwei weitere Kandidaten vor ihm.

Dass es für ein Nationalratsmandat aller Wahrscheinlichkeit nach nicht reicht, hat Lindner vor Kurzem auch auf Facebook bestätigt. „Es schmerzt mich sehr, dass die SPÖ im nächsten Nationalrat keinen LGBTIQ-Abgeordneten mehr haben wird“, so der enttäuschte ehemalige Abgeordnete. Denn ohne ihn gibt es bei der zweitstärksten Partei Österreichs keinen Vertreter einer sexuellen oder geschlechtlichen Minderheit im Parlament – und das ausgerechnet im queersten Nationalrat der Zweiten Republik.

Mario Lindner war als Nachfolger für Drozda im Gespräch

Was besonders schmerzt: Kurzzeitig war Lindner als Nachfolger für den gescheiterten Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda im Gespräch. Dieser hat sein Amt nach dem Wahldebakel zur Verfügung gestellt. Sein Mandat im Nationalrat werde Drozda „selbstverständlich“ annehmen. Bei einem Mandatsverzicht von Drozda wäre Lindner in der Bundesliste einen Platz nach oben gerutscht.

Welche Rolle Mario Lindner künftig in der Bundespolitik spielen wird, bleibt also unklar. „Auch wenn viele Fragen sich erst in den nächsten Tagen und Wochen klären werden steht für mich eines fest: Ich werde auch in Zukunft, egal wo und in welcher Funktion, für einen Neustart der Sozialdemokratie kämpfen“, gibt er sich auf Facebook weiter kämpferisch.

Hinweis: Dieser Artikel wird bei Bedarf laufend aktualisiert

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